Kuh – Horn

Alphornbläser mit original Plastikkuh im Tiergarten zwischen Brandenburger Tor und Reichstag – in Berlin gibt es wirklich nichts was es nicht gibt. Der Virtuose auf dem Berginstrument ist übrigens echter Schweizer, dem die Luft auch ohne die ominösen Kräuterzucker nicht wegbleibt.

Druidenfüße

Wie riesige Nester heben sich die kugelförmigen Misteln in den Bäumen am Havelufer in Berlin-Kladow von dem hellen, leicht bewölkten Himmel ab. Die halbparasitären Pflanzen gelten als Glücksbringer und spielten in der germanischen und keltischen Mythologie eine große Rolle. Besondere Wirkung sprach man ihnen – der Asterix-Leser wird es wissen – besonders dann zu, wenn Sie von Druiden mit goldenen Sicheln geschnitten wurden, ohne dabei zu Boden zu fallen. Der Volksmund nannte Misteln daher auch Druidenfüße. Wir hatten heute weder Sichel noch Kupferkessel dabei, so dass wir auf einen stärkenden Zaubertrunk verzichten mussten.

Ökonomischer Unsinn

Rafael Correa - "Ökonomisch Unsinnig"

„Die Wirtschaft ist dazu da, die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Immer mehr Menschen aber verlieren ihr Zuhause, obwohl es eigentlich genug Wohnraum gibt. Aber die Familien, die ein Dach über dem Kopf brauchen, haben keines, während die Banken, die weder Haus noch Wohnung brauchen, diese im Überfluß haben. Das ist nicht nur unmoralisch, sondern ökonomisch völlig unsinnig.“

Ecuadors Präsident Rafael Correa zu den in der Wirtschaftskrise dramatisch zunehmenden Zwangsräumungen in Spanien während seines Vortrages „Wege aus der Krise“ in der TU Berlin gestern abend.

Schlechte Aussichten

Potsdams „Terrassencafé Minsk“ war besonders beliebt wegen des herrlichen Panoramablicks, den man von dort über die „heimliche Hauptstadt“ samt Havel werfen konnte. Die Aussicht von den am Nordhang des Brauhausberg gelegenen einstigen „HO-Betrieb“ ist zwar noch immer gut, die Perspektiven für das 1977 im Stile der „Sozialistischen Moderne“ sind jedoch schlecht.

Schon jetzt ist das Gebäude in einem bemitleidenswerten Zustand. Das liegt nach meinem Empfinden zum einen an der Konzeptlosigkeit und Engstirnigkeit der Potsdamer Stadtplaner. Die scheinen friderzianische Bauten besonders zu lieben und lassen solche „malerischen“ Bauten – falls nicht mehrvorhanden- zur Not auch einfach wieder neu aus dem Boden zu stampfen. „Aktiver Denkmalschutz“ könnte man sagen, wenn nicht gleichzeitig architektonisch mindestens ebenso so interessante aber nicht in das Weltbild des gemeinen Spießbürgers passende Bauwerke wie das „Minsk“ links liegen gelassen würden. Dann ist da zum anderen noch der dumpfe Vandalismus, den das geistige und moralische Prekariat der hiesigen Eingeborenen gerne an leerstehenden Häusern auslebt. So bleibt die Zukunft für das „Minsk“ bleibt trotz einiger interessanten Visionen höchst ungewiss.

Anti-Streetart-Stealth-Technology

Anti-Street-Art-Tarnkappe

Wo sind sie nicht beklebt, zerkratzt und bekrakelt, die Kabelverzweiger und Schaltkästen im öffentlichen Straßenraum? Nun aber können Stadtwerke, Versorger und Telekommunikationsunternehmen ihre Schaltschränke mit modernster Tarnkappen-Technologie ausrüsten. Damit werden die Kästen für die krakelnden Künstler und kleisternden Werber unsichtbar. Dieses Foto aus Potsdam beweist: es funktioniert! Während der Schaltkasten ohne diese neuartige Tarnung (rechts) den Sprayern und Plakatklebern zum Opfer gefallen ist, blieb der Kabelverzweiger in der Bildmitte dank modernster chamäleonartiger Camouflage völlig streetartfrei.

Alles außer Immo!

Der Immobilienmarkt boomt in Berlin. Alles was eine halbwegs gute Lage hat, ist bei Käufern aus aller Welt heiß begehrt. Eine Top-Lage – zentral und verkehrsgünstig – hat auch dieses Einzelhandelsgeschäft unweit des Alexanderplatzes. Dessen Betreiber aber nehmen allen potentiellen Investoren gleich sämtlichen Wind aus den Segeln: Hier ist alles zu verkaufen – außer eben dem Haus, oder wie?

Erstarrter Lebensquell

Ich hoffe, dass dieses Stillleben vom im Fallen erstarrten Wasser die letzte Aufnahme ist, die etwas mit diesem sämtliche Frühlingsgefühle abtötenden Winter zu tun hat. Die Dachrinne mit dem gefrorenen Miniatur-Katarakt habe ich heute in Potsdam in einem Hinterhof am Brauhausberg entdeckt.