Amtsleiter
Das Rathaus Schöneberg ist voll von ihnen, stets in gesicherter Position. Jeder trifft auf sie, der dort nach oben will. (Fotografiert gestern mit dem mediokren i-Phone, mittlerweile gefällt mir die „Körnung“ sogar ganz gut.)
Das Rathaus Schöneberg ist voll von ihnen, stets in gesicherter Position. Jeder trifft auf sie, der dort nach oben will. (Fotografiert gestern mit dem mediokren i-Phone, mittlerweile gefällt mir die „Körnung“ sogar ganz gut.)
„Tolle Bluse, geiler Rock! Woher hast du die?“
„Von Uniqlo!“
„Vom Uniklo? Zwischen den Schüsseln gefunden? Mitgehen lassen? Eingetauscht?“
Von Tokio nonstop nach Berlin ist schon ein gewagter Sprung: vielleicht hätte man beim japanischen Modekonzern Uniqlo, der derzeit am Tauentzien die Eröffnung (April 2014) seiner ersten Deutschland-Filiale vorbereitet, auch mal jemanden zu Rate ziehe sollen, der der Sprache der hiesigen Eingeborenen halbwegs mächtig ist? Denn darauf zu setzten, dass die Berliner „Uniqlo“ richtig aussprechen lernen (nämlich: „Juni-Clou“), halte ich für gewagt. Auf alle Fälle aber ist es immer wieder witzig, welchen sprachlichen Slapstick die Globalisierung so kreiert.
Menschenleer – und doch kreuzen sich hier an dieser Stelle im Berliner Untergrund täglich die Wege tausender Menschen, bevor sie sich über und unter Tage in alle Himmelsrichtungen zerstreuen. Fotografiert im U-Bahnhof Hallesches Tor zwischen den Linien 1 und 6 zu früher Morgenstunde.
Für mich gehört es zu den schönsten Gebäuden Berlins: das Haus am Steinplatz, erbaut Anfang des 20. Jahrhunderts nach Plänen der Jugendstil-Ikone August-Endell. Jahrzehntelang beherbergte es ein legendäres Hotel: die Pension am Steinplatz. Der Familienbetrieb gehörte zu den führenden Häusern Berlins, reiche Adlige und berühmten Künstlern war es ein zweites Zuhause. In den Nachkriegsjahren ging hier die Westberliner Film, Theater- und Literaturprominenz ein uns Aus. Später dann diente das Haus als gediegenes Seniorenheim, dann stand es jahrelang leer, ging durch die Hände mehrerer Eigentümer, verfiel. Die Wiedergeburt jetzt ist wie Déjà-vu mit seinen glanzvollsten Zeiten: vor wenigen Tagen wurde es frisch saniert als Luxushotel wiedereröffnet.
Lesetipp zur Geschichte des Hotel am Steinplatz: „Endells entwürdigtes Erbe“
Winterkunst zum Dahinschmelzen: tropfende Eiszapfen heute früh beim ersten Blick aus dem Fenster ins Morgengrau(en).
Prophylaktische Warnung oder gezielte Verlockung, den bitteren Gang anschließend mit etwas Köstlichem versüßen zu können? Auf jeden Fall haben Lebensmittelhändler und Dentalmediziner hier ihre Angebote erstklassig miteinander verzahnt. Gesehen am S-Bahnhof Pankow und ausnahmsweise einmal mit dem Telefon fotografiert.
Unter dieser Maxime hat sich die „Naunynritze“ vom berüchtigten Hauptquartier einer Jugendgang in den 1980ern zu einem heute stark frequentierten Kreativ- und Kulturzentrum entwickelt. Hauptzielgruppe der vielfältigen handwerklichen, kreativen und sportlichen Aktivitäten in dem ehemaligen Schulgebäude in der Kreuzberger Naunynstraße sind Kinder und Jugendliche, aber auch das Angebot für Erwachsene wächst – wie die Nachfrage – stetig. Die „Naunynritze“ versteht sich als „Offenes Haus“, d.h. alle Menschen werden unabhängig von ihrem Alter, ihrer Herkunft oder sozialem Status willkommen geheißen und integriert. Das eindrucksvolle von Rainer Warzecha 1998 an der Fassade der „Naunynritze“ gestaltete Wandgemälde ist ein Spiegelbild dieser Philosophie. Es heißt: „We all are one“ (Wir sind alle eins).
Kein schnöder Luftsack oder spießiger Wetterhahn: der für die sichere Durchführung von Starts und Landungen so wichtige Windrichtungsgeber war in den Anfangsjahren des Flughafens Tempelhof als formschöner Flieger gestaltet. Die historische Aufnahme von dem eleganten Instrument entstandt um 1928. (Das Foto stammt aus meiner privaten Sammlung).
Shooting im Raubtierhaus des Zoologischen Gartens.
Gesäumt von edlen, mit wunderbaren Schnitzereien verzierten Holztäfelungen und ausladenden Wandmalereien führt dieser prächtige Treppenaufgang unter einem gewölbten, von einem vielarmigen Luster erhellten Blütenhimmel von den Niederungen der Straße hinauf in die herrschaftliche Beletage eines über 100 Jahre alten Bürgerhauses in der Meinekestraße.
… gab es noch eine Währung ohne Rettungsschirm und man holte sich Elektrogeräte nicht nur per Super-Mega-Brüller-Kredit im interstellaren Blödmarkt. Man hielt noch D-Mark in der Hand und ging zum Händler nebenan. Von unersättlichen Jägern unerbittlich verfolgt sind beide mittlerweile (fast) ausgestorben. Wie ein seltenes Fossil mutet daher diese Gebäudefront in der Skalitzer Straße an und weckt noch einmal Erinnerungen an jenes Land vor unserer Zeit.
Einst als Festsaal für opulente türkische Hochzeitsfeiern gestartet, entwickelte sich der „Festsaal Kreuzberg“ zur vielseitigen Bühne und zum (vor allem auch bei bestimmen Berlin-Besuchern) angesagten Club, in dem Kiezkünstler und Non-Main-Stream-Bands aus aller Welt auftraten. Im Sommer 2013 brannte das Gebäude in der Skalitzer Straße mitsamt Innenleben völlig aus. Über Crowdfunding sammelten die Betreiber die Mittel, um dieser Kreuzberger Institution wieder neues Leben einzuhauchen. Mal sehen, ob es klappt. Noch jedenfalls stapeln sich hinter dem prägnanten Eingangstor nur die Reste des zerstörten Interieurs.
Selbst in Zeiten des Erst-, Zweit und Dritt-Smartphones scheint am Kottbusser Tor das Herz des zwischenmenschlichen Nachrichtenaustauschs noch immer an dieser Säule mit ihrem Öffentlichen-Fernsprecher-Quartett zu schlagen.
Hier die Schwingen gestreckt und gedehnt, dort eine widerspenstige Feder zurechtgerückt, noch einmal auf den Bürzelbutton gedrückt für etwas Bio-Lotion, das dem Gefieder brillianten Glanz verleiht: die Berliner Pelikane geben sich die die größte Mühe, die Spuren der langen Partynacht (Silvester) mit ausgiebiger Körperpflege geschickt zu übertünchen und so den Gästen des Zoologischen Gartens zumindest optisch in tadellosem Outfit gegenüberzutreten. Aufgenommen bei einem diskreten Blick durch den Weidenvorhang des Vogelbads.
Relikte der Jahresabschlussfeier am Gleisdreieck.