Improvisationskunst

Kinder singen zum Erntedankfest 1947 in Kreuzberg

Ein Vorhang und ein Akkordeon reichen: Kinder singen und machen Theater in einer Kreuzberger Toreinfahrt während des Erntedankfests 1947. Aufnahme aus meiner Sammlung historischer Berlin-Fotos.

Bonjour Tristesse

Bonjour Tristesse

Widersprüchliche Gefühlslage: eine untröstliche Graffiti auf grauem Häusergrund bei strahlendem Sonnenschein und himmelblauem Firmament. Damit wäre es eigentlich ein perfektes Montag-Morgen-Bild gewesen, hätten wir nicht bereits Dienstag früh. Die paradoxe Szenerie habe ich an der Schlesischen Straße / Ecke Falckensteinstraße in Kreuzberg aufgeschnappt.

Karriereleiter

Karriereleiter

Ganz oben angekommen gilt es, immer vorausschauend zu denken und stets den Überblick zu bewahren. Denn stets versuchen allerlei Emporkömmlinge, die Oberen mit Zetern und Ziehen vom Platz an der Sonne zu vertreiben. Den „Affengiebel“ als herrliche Bildparabel auf den Bürodarwinismus des Homo sapiens gibt es im Zoologischen Garten zu sehen.

Frühlingsboten

Krokusse im Zoologischen Garten Berlin

Kaum zu glauben – aber der Deutsche Wetterdienst könnte tatsächlich mal mit einer Prognose (es geht um die Verabschiedung des Winters 2013/14) richtig liegen. Im Zoologischen Garten jedenfalls sprießen die Krokusse allerorten, wie dieses dort heute bei herrlichem (Vor-)Frühlingswetter entstandene Foto beweist.

Weltenbunt

Buntes Wohnmobil in Kreuzberg

Farben und Formen aus aller Herren Länder sind auf die Außenhaut dieses Wohnmobils tätowiert. Ob die üppige Bemalung tatsächlich Erinnerungen an reale Touren zu exotischen Orten oder lediglich phantasievolle Produkte des nicht gestillten Fernwehs seiner Besitzer sind, vermag ich nicht zu sagen. Bis Berlin hat es das farbenfrohe Reisegefährt jedenfalls geschafft: ich habe es heute in der Cuvrystraße in Kreuzberg entdeckt.

Connection

2014-02-21-u-bahnhof-stadtmitte

Da kann sich schon ein erhabenes Gefühl einstellen, wenn man durch diesen Lichtgang mit seinen Spiegelungen und Reflexionen schreitet. Dabei handelt es sich nur um einen schnöden Verbindungstunnel zwischen den Bahnsteigen der U-Bahn-Linien „U2“ und „U6“, die sich in der Station „Stadtmitte“ kreuzen.

Maria liebt dich auch!

Kunterbunt und doch einträchtig verkünden die Identifikationsfiguren der wichtigsten Glaubensgemeinschaften allumfassende Liebe – und das ausgerechnet im Melting-Pot Rixdorf (seit 1912 umbenannt in „Neukölln“). In den Mund gelegt hat ihnen das der Aktionskünstler und Wahlberliner Oliver Rednitz. Der sagte zu seiner Aktion dem Tagesspiegel: „Mir geht es um die fünf Weltreligionen: Jesus, Buddha, Jahwe, Allah, Shiva – und weil das alles Typen sind, gibt es auch ein ‚Maria loves you’-Plakat, um was für die Frauen zu tun, Quote und so. Ich klebe die auf der ganzen Welt, sie hängen in New York, China, Malaysia, Indonesien, Europa. Und in ein paar Städten in Deutschland.“

Dass da mal kein Öl ins Feuer gegossen wird, lieber Oliver. Denn soviel Miteinander, Toleranz und Liebe sind ja insbesondere die „orthodoxen“ Anhänger der jeweiligen Lehre nicht gerade gewöhnt. Diese Fundamentalisten scheinen doch eher darauf bedacht, ihr totalitäres „Nur-wir-sind-die-einzig-Rechtgläubigen“-Paradigma vor allem durch Predigen und Leben von Abgrenzung, Hass und Intoleranz zu manifestieren. Allein, dass Maria auf einer Stufe mit Allah klebend den Mund aufmachen darf, dürfte da schon für einige Irritationen sorgen. Dabei liebt sie dich doch auch!

Out

Deutsche Küche in Berlin Mitte

In direkter Nachbarschaft offeriert eine Kaffeehaus-Kette Latte-Variationen, beim „Italiener“ gegenüber gibt es Pizza und Pasta satt und ein paar Schritte weiter werden in der Dependance eines weltweit im Untergrund operierenden amerikanischen Systemgastronomen Brötchen im Akkord belegt – bei so viel behänder internationaler Konkurrenz tut sich die bodenständige und mitunter vielleicht auch etwas schwer(fällig)e einheimische „cuisine populaire“ in Berlins Mitte schwer, ihre Gerichte an die hippe, so auf den In-Faktor bedachte Kundschaft zu bringen. Die (einstige) Bärenschänke am nördlichen Ende der Friedrichsstraße jedenfalls hat sich mit ihrem kulinarischen Angebot gegen den globalisierten Fastfood-Standard nicht behaupten können.

Notausgang

Luftschutzgitter in einem Hauseingang in der Hannoverschen Straße (Berlin-Mitte). Mit diesen Gittern waren in der Regel Notausstiege aus Luftschutzkellern oder in selteneren Fällen Be-/Entlüftungsanlagen für diese Schutzräume abgedeckt. Obwohl diese massiven, rund 25 Kilogramm schweren Gitter vor und während des zweiten Weltkrieges massenhaft verbaut wurden, ist dieses Exemplar das erste seiner Art, das ich in Berlin entdeckt habe.

Neuberliner

Neuberliner in Treptow

Herzlich willkommen, Richie! Den Hinweis auf den jüngst gelandeten Mitbürger gab es am Treptower Park.

Rostige Ranke

Achterbahn im Plänterwald

Wie eine riesige Liane hangelt sich ein verwitterter Schienenstrang von Baum zu Baum. Über die marode Trasse raste einst der „Spreeblitz“ durchs dichte Dickicht. Die Achterbahn im Plänterwald galt lange als eine der Hauptattraktionen in Berlins einzigem Vergnügungspark der Nachwendezeit. Seit vielen Jahren aber steht hier alles still. Der „Spreepark“ verfällt mehr und mehr in einen immer tieferen Dornröschenschlaf, aus dem es wohl kein Erwachen mehr gibt.

Entdeckt bei meinem Streifzug durch das verlassene Freizeitgelände in Treptow in der vergangenen Woche. Veröffentlicht als mein Beitrag zum Thema „Verfall“ im Rahmen des

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Damenquartett mit Bär

Damenquartett plus Bär

„Wir waren auch da, wo der Bär steppt!“ – Vier Frauen aus der westdeutschen Provinz posieren an einem sonnigen Tag vor dem Bahnhof Zoo mit ihren Täschchen und einem etwas zotteligen Vorzeigexemplar der Gattung „Berliner Bär“. (Um 1960)

Potentielle Stammkneipe No. 1

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Freitags und Samstags gibt´s hier ´ne(n) Pille vom Fass schon für ´nen Euro. In der Währung der S-Bahn-Fahrscheine sind das sage und schreibe 1,04 Liter Bier für den Gegenwert einer einzigen Einzelfahrkarte. In die Gläser kommt zwar nur Berliner Kindl, aber immerhin. Leider hielt die direkt am Bahnhof Sonnenallee gelegene Schänke am Samstagvormittag ihre Pforten noch geschlossen – günstiger Frühschoppen adé!

Sonntagskino

Die Berlinale ist schon ein Phänomen. Wo sonst in aller Welt wäre an einem Sonntag-Mittag um 13 Uhr der Kinosaal bis auf den letzten Platz gefüllt, noch dazu, wenn draußen milde Temperaturen und strahlend blauer Himmel locken?

Haus der Kulturen der Welt Berlinale 2014

Bei diesem einzigartigen Filmfestival ist das aber normal – selbst wenn Film, Schauspieler und Regisseur recht unbekannt sind. Wie üblich hatten auch wir uns wieder einen dieser auf ihre Entdeckung wartenden cineastischen Perlen aus dem Berlinale-Programm herausgesucht. Mit Glück ergatterten wir Karten für einen Film aus der Sektion „Generation“ gestern Mittag im Haus der Kulturen der Welt.

Feriado - Berlinale 2014

Auch diesmal wurden wir nicht enttäuscht. Der ecuadorianische Film „Feriado (Holiday)“ zog uns mit seinen eindrucksvollen Bildern und sensiblen Dialogen in seinen Bann. Die Crew um Regisseur Diego Araujo (mit Mikrofon) und den beiden Hauptdarstellern Juan Manuel Arregui (4. von rechts) und Diego Andrés Paredes (3. von rechts) hat es sich nicht nehmen lassen, bei der Weltpremiere ihres Werks dabei zu sein. Wie bei der Berlinale üblich, stellten sie sich im Anschluss an die Aufführung Fragen aus dem Publikum.

Juan Manuel Arregui ("Feriado) gibt Autogramme

Dann aber standen für die Protagonisten  – wie hier für Juan Manuel Arregui – Schreibarbeit auf dem Programm, um die Wünsche der Autogrammjäger zu erfüllen.

Darsteller des Films "Berlinale" posieren mit Fans

Und natürlich gab es viele, viele Erinnerungsfotos mit begeisterten Fans.

Dornröschens Domizil

Wer wohl hinter diesen rosenberankten Mauern schläft? Das Haus mit den dornigen Schönheiten ist verschwiegen und hat nichts von seinen Bewohnern preisgegeben. Gesehen in der Saalestraße in Neukölln.