Unplattbar!

Nach dem Wurmomat endlich mal wieder eine kundenorientierte Verkaufsmaschine. Jetzt stehen einem prallen Fahrvergnügen an radfreundlichen Sonn- und Feiertagen auch keine spaßbremsenden Ladenöffnungszeitlimits mehr entgegen. Gesehen habe ich den sommergelben Schlauchomaten vor einem Fahrradgeschäft in der Pichelsdorfer Straße in Spandau.

Fake-Shop

Fakeshop

Schaufenster wie eine Fata-Morgana: Lädchen in Kreuzberg.

Multi-Kulti-Shop

Multi-Kulti-Shop

Ein in farbenprächtige andine Trachten gekleidetes Trio erledigt umrahmt von deutscher Prekariatspresse im Späti eines türkisch(stämmig)en Berliners in der Kreuzberger Urbanstraße seine Besorgungen. Gesehen am Rande des Karnevals der Kulturen 2015.

Orangerie

The Orange Shop

Unter Tage gibt es zumindest im U-Bahnhof Augsburger Straße nichts mehr für Körper, Geist und Seele.

Wurmomat

Wurmomat im Wedding

An diesem bemerkenswerten Automaten kann Mann oder Frau sich ein Döschen frischer Maden ziehen. An den proteinreichen Insektenlarven halten sich dabei weniger experimentierfreudige Gourmets schadlos als Hobbyfischer, die hier am Wochenende aus dem Apparat auch dann noch Lebendköder ziehen können, wenn der benachbarte Angelladen seine Pforten geschlossen hat. Gesehen in der Tegeler Straße im Wedding.

Keine Termine mehr

Mit Pediküre und neuen Look wird es hier in der Erdmann-/Ecke Helmstraße heute nichts mehr. Da müssen sich Vierbeiner und Frauchen wohl woanders nach einem rassigen Coiffeur umschauen.

Romantisiertes Rubel-Rollen

Valentinstag

Der heutige Valentinstag scheint mittlerweile ja hauptsächlich als rosafarbene Staffage für ein kommerzielles Großkampfereignis zu dienen. Neben dem schon traditionellen „Am 14. Februar ist Valentinstag“-Stakkato der Blumen- und Süßwarenzunft ist der „Tag der Liebenden“ als Marketing-Instrument nun offenbar fast jeder Branche recht. So unverblümt wie dieser Klamottenladen in der Nürnberger Straße in Charlottenburg bekennen sich aber nur wenige zur herzzerreißenden Geldscheffelei: die an die Schaufenster geklebten Valentinswünsche bestehen doch tatsächlich aus unzähligen Rabattzetteln. Rupft man einen davon aus dem Herzen und legt ihn dann in diesem Geschäft auf den Tresen, darf man auf ein paar Euro Nachlass hoffen – vorausgesetzt man investiert dort insgesamt mindestens eine dreistellige Summe in neue Kluft.

The very best photoshop in town!

Erste Adresse für einen privaten Selfie-Strip ist in Berlin-Friedrichshain diese prominent auf einer Empore gelegene Porträtmaschine. Über eine ausladende Freitreppe ist sie bestens von der Warschauer Straße aus zu erreichen. Dank Doppelkabine sind die Wartezeiten kurz. Der Kreativität Flügel verleihende Mittel gibt es zudem in direkter Umgebung.

Rind(isch)er-Wahnsinn

In den dunklen Straßen hinter dem Bahnhof Zoo haben sich kreative Köpfe offenbar genug Stoff für plakative Visionen besorgt. Bei „halluzinativen“ Brain-Stormings ist einem von ihnen eine Überschrift aus ferner Vergangenheit entfallen. Aufgegriffen in einer brüllenden Lokal-Kampange für eine der ungezählten „…ando“-Webcompanies, entlockt dieser Anblick bereits dem Betrachter jenen verzweifelten Schrei, der sonst erst den Empfängern beim Öffnen der in diesem Fall wohl fettdurchtränkten Pappschachteln entfährt. Denn wer Christiane F.´s eindrückliche Geschichte „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ tatsächlich gelesen hat, würde den Buchtitel kaum für eine solch burleske Publicity verwenden. Aber Texte, die über Twitter- oder Whatsapp-Länge hinausgehen, sind oft halt nichts für Marketingmacher oder Nutzer von Fast-Food-Apps.

Der „rindische“ Werbe-Wahnsinn verhüllt derzeit das dem Tode geweihte „Aschinger-Haus“ am Zoo.

Fata Morgana

Nur Kebab! Name ist Karte. Pizza, Pasta & Co müssen ein Trugbild sein. Dönerladen mit sonst widersprüchlichem Angebot in der Spandauer Klosterstraße.

Saubohnen mit Schauder

Schauderhafte Saubohnen

Wie wäre es mit einem vegetarischem Adrenalinstoß zum Lunch (Menu 1)? Oder vielleicht doch lieber dicke Hülsenfrüchte (Menu 2)? Vielleicht verbirgt sich hinter „Huh + Gemüse“ bzw. „Schweinegemüse“ ja auch ganz was anderes. Wer es herausfinden möchte: die verheißungsvolle Speisetafel gehört zu einem China-Restaurant in der Kantstraße.

Saftladen

Das Geschäft mit der Essenz aus gepressten Früchten scheint am Kreuzberger Mehringdamm zu florieren.

Werbeunterbrechung

Werbeuntererbrechung in Berlin-Köpenick

Ausgenutzt bis auf den letzten Quadratzentimeter: plakative Propaganda („Wir zeigens Euch!“) in der Häuserritze am Katzengraben, Köpenick.

Selbstporträt

Selbstporträt am Kottbusser Tor

Hinter dem einst wohl königsblauen Vorhang dieser Verkaufs- und Produktionsstätte für maschinell hergestellte Selbstbildnisse bereitet sich eine Kundin gewissenhaft darauf vor, während der Ablichtphase von den grellen Blitzen auch ja richtig in Szene gesetzt zu werden. Gesehen gestern am Kottbusser Tor.

Out

Deutsche Küche in Berlin Mitte

In direkter Nachbarschaft offeriert eine Kaffeehaus-Kette Latte-Variationen, beim „Italiener“ gegenüber gibt es Pizza und Pasta satt und ein paar Schritte weiter werden in der Dependance eines weltweit im Untergrund operierenden amerikanischen Systemgastronomen Brötchen im Akkord belegt – bei so viel behänder internationaler Konkurrenz tut sich die bodenständige und mitunter vielleicht auch etwas schwer(fällig)e einheimische „cuisine populaire“ in Berlins Mitte schwer, ihre Gerichte an die hippe, so auf den In-Faktor bedachte Kundschaft zu bringen. Die (einstige) Bärenschänke am nördlichen Ende der Friedrichsstraße jedenfalls hat sich mit ihrem kulinarischen Angebot gegen den globalisierten Fastfood-Standard nicht behaupten können.