Beiträge

Offenbarungseid

Architektonische, soziale und kulinarische Bankrotterklärung am U-Bahnhof Prinzenstraße.

Klopse vom Klo

„Männer“ – dezent weist das emaillierte Schild an dem reichverzierten und grünlackierten Häuschen unter den U-Bahnbögen am Schlesischen Tor darauf hin, wo einst Pissoirs den Inhalt zum Platzen voller Blasen abführten. Heute werden in dem Büdchen andere Bedürfnisse bedient. Trotzdem heißt es oft Schlange stehen. Denn hier werden jetzt Burger-Variationen kreiert, die anscheinend ziemlich vielen Leuten ganz gut schmecken – und die dafür mitunter ziemlich langes Warten in Kauf nehmen. Frisches Bier gibt´s auch. Und ein paar (meistens besetzte) Stehtische, die im Takt der obendrüber rollenden U-Bahnen erzittern. Dazu großstädtische Geräusch- und Geruchskulisse im multikulturellen Ambiente. Herz, was will´ste mehr?

Rind(isch)er-Wahnsinn

In den dunklen Straßen hinter dem Bahnhof Zoo haben sich kreative Köpfe offenbar genug Stoff für plakative Visionen besorgt. Bei „halluzinativen“ Brain-Stormings ist einem von ihnen eine Überschrift aus ferner Vergangenheit entfallen. Aufgegriffen in einer brüllenden Lokal-Kampange für eine der ungezählten „…ando“-Webcompanies, entlockt dieser Anblick bereits dem Betrachter jenen verzweifelten Schrei, der sonst erst den Empfängern beim Öffnen der in diesem Fall wohl fettdurchtränkten Pappschachteln entfährt. Denn wer Christiane F.´s eindrückliche Geschichte „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ tatsächlich gelesen hat, würde den Buchtitel kaum für eine solch burleske Publicity verwenden. Aber Texte, die über Twitter- oder Whatsapp-Länge hinausgehen, sind oft halt nichts für Marketingmacher oder Nutzer von Fast-Food-Apps.

Der „rindische“ Werbe-Wahnsinn verhüllt derzeit das dem Tode geweihte „Aschinger-Haus“ am Zoo.

Fata Morgana

Nur Kebab! Name ist Karte. Pizza, Pasta & Co müssen ein Trugbild sein. Dönerladen mit sonst widersprüchlichem Angebot in der Spandauer Klosterstraße.