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Spree-Titanic

Eis schließt die rostigen Reste eines Schiffes im Berliner Osthafen ein. Das Wrack könnte von Tragödien erzählen. Der Eigner nannte es nach seiner tödlich verunglückten Frau. In den Nachwendezeiten schipperte die nobel ausgebaute „Dr. Ingrid Wengler“ Passagiere über die Wasserstraßen Brandenburgs und Europas. Bis ein Berliner Wasser- und Schifffahrtsamt nach Streit mit dem Eigner das Schiff in den Osthafen schleppen ließ und – so liest man – es seinem Schicksal überliess. Ein nicht geschlossenes Ventil und im Winter platzende Leitungen beschädigten das Schiff, die in Berlin überall heimischen Vandalen taten das ihrige. Nun vollendet der Zahn der Zeit stetig und unerbittlich das Zerstörungswerk.

Schillernde Vergänglichkeit

Schillernde Vergänglichkeit

Goldiger Glanz und grazile Anmut währen nicht ewiglich, sind selbst glänzende Schönheit und eiserne Stärke vergänglich. Bestes Beispiel für die Allegorie des Lebens: dieser schmiedeeiserne Zaun. Während der vordere Teil frisch gestrichen und aufwändig verziert in schwarzen und golden Tönen kräftig leuchtet, ist der farblose hintere Abschnitt mit seinen dumpfen verrosteten Stäben ein Sinnbild für Zukunft und Vergangenheit zugleich. Den in jeder Hinsicht eindrucksvollen Gartenzaun habe ich in Alt-Glienicke im Berliner Südosten gefunden.