Meene Kleene

Meene Kleene

Sehnsüchtig schmachtend scheint der kleine Piaggio der niedlichen Signorina hinterherzuschauen. Mir war auch so, als hätte ich jemanden pfeifen gehört. Wenn das mal nur nicht die Mama am Herd des Italo-Restaurants im Hintergrund mitkriegt! Gesehen am Kudamm Ecke Uhlandstraße.

Galoppwechsler

Galoppwechsler

Berliner Busfahr-Feeling wie einst im erstaunlich sanften 1974er Büssing-DE-Doppeldecker. Natürlich mit Fahrscheinkauf direkt beim BVG-Schaffner, der die Münzen in Windeseile seinem auf Euro-Geld geeichten Galoppwechsler einverleibte. (Als Galoppwechsler werden spezielle Münzspeicher bezeichnet. Sie bestehen meistens aus fünf bis sieben Röhren mit unterschiedlichem, an das jeweilige Münzgeld angepasstem Durchmesser. Früher gehörten sie zur Standardausrüstung jedes Eisen- und Straßenbahnschaffners.)

Starlet

Starlet

Wie jedes Sternchen genießt es auch die kleine Isetta im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Die Fotografen – oder sollte man besser sagen, die Paparazzi – können gar nicht genug kriegen von dem quietscheentengelben Rollermobil. Gesehen und natürlich abgelichtet bei der großen Oldtimer-Show zum 125jährigen des Kudamms.

Benz statt Manta

Benz statt Manta

Da traut man seinen Augen kaum. Da lässt dieser stolze Benz-Besitzer doch tatsächlich seine blonde Beifahrerin ans Steuer seines edlen Dreirads. Einem Manta-Proll mit seiner Friseuse oder dem Porsche-Schnösel mit seiner drallen, zwanzig Jahren jüngeren Vorzeigedame käme so etwas nicht in die Tüte. Dieses Gefährt – der Original-Benz-Patent-Motorwagen Nr. 1 – ist heute während der Oldtimer-Parade auf dem Kudamm an mir vorbeigetuckert.

Installation

Installation

Kalkuliertes Risiko, Gottvertrauen, Leichtsinn oder Kunst? Vielleicht eine Mischung aus all dem? Gesehen im Treppenhaus eines bewohnten (!) Hauses im Gleimkiez.

Sakrale Schönheit

Schinkels sakrales Meisterstück

Die Zwillingstürme der Friedrichswerderschen Kirche spiegeln sich in der Glasfassade des Außenministeriums. Gerade der Kontrast zu den ultramodernen Neubauten hebt die schlichte Eleganz des Schinkelschen Baukörpers hervor – besonders wenn die Morgensonne für eine warme Beleuchtung sorgt.

Lesetipp zur Friedrichswerderschen Kirche: Schinkels schönes Schmerzenskind

Dienstjubiläum

Lichtspiele überm Mehdorn-Tempel

Der erste Knall überraschte alle auf der Kronprinzenbrücke: Internationale Trinktouristen, denen sonst eigentlich alles gleichgültig zu sein schien, mehr oder weniger geduldig wartende Schaulustige jeglicher Couleur und gespannte Fotoenthusiasten, mich eingeschlossen. Es war noch nicht einmal zehn nach zehn, als die ersten Raketen am Hauptbahnhof explodierten. Dabei war das Feuerwerk zum fünfjährigen Dienstjubiläum von Mehdorns zugigem Tempel erst für 22:15 Uhr angekündigt. Zu früh geht eigentlich gar nicht bei der Bahn, dort kommt man traditionell doch lieber etwas zu spät. Egal, die leuchtenden Lichtspiele entschädigten an diesem Tag für alles.

Feuerregen am Hauptbahnhof

Feurige Sterne und Girlanden regneten in allen Farben und Formen vom Himmel.

Nachtblüher

Natürlich gab´s zu einem solchen Ehrentag auch Blumen. Wie überdimensionale Blüten nachtblühender Pflanzen verzauberten die Schwarzpulvervariationen die nächtliche Bahnhofslandschaft.

Lichtspiele zum Dienstjubiläum

Am Ende des viertelstündigen Spektakels erhielten die Feuerwerker jedenfalls ihren verdienten donnernden Applaus von den Festgästen, die zu Abertaudensen auf beiden Seiten der Spree diese tolle Show in vollen Zügen genossen haben.

Blau und Weiß

Blau und Weiß

Fußballfieber in Berlin. Die ganze Stadt in Blau und Weiß. Natürlich nicht wegen Hertha. Sondern wegen zwei Clubs aus dem Revier. Pokalfinale zwischen Duisburg und Schalke. Die Gelsenkirchener stimmten sich seit heute früh vor allem rund um die Gedächtniskirche auf das Match ein, die vom Rhein machten es am Brandenburger Tor. Wer noch nicht das passende Outfit für das Event am Abend hatte, konnte sich bei den Fan-Ausstattern dem Anlass entsprechend einkleiden. Neben Trikots und Schals gabe es auch exquisite Accessoires wie diese Plastik-Papier-Blumenblätter-Ketten in den Farben von Knappen und Zebras.

Fan-Ausstatter

Im Schatten der eingerüsteten Gedächtniskirche erwerben Schalker Anhänger ein paar dieser Hawai-Girlanden-Imitate bei einem auf Schlachtenbummler spezialisierten Klamottenhändler. Keine Frage, die Dinger geben jeder Stadiongarderobe den letzten Kick.

Verschlossen

Verschlossen

Ein nagelneues blitzendes Schloss und eine schwere Kette aus massivem Eisen verrammeln die alte verwitterte Holztür. Kein Durchkommen, da nutzt kein Zerren, kein Rütteln an der verrosteten Klinke. Selbst ein Blick durch das große Schlüsselloch endet nur in nichts und alles sagender Finsternis. Warum macht jemand aus einem maroden Portal eine solche Hochsicherheitszone? Welches Geheimnis muss hier so aufwändig bewahrt werden? Wer kennt es? Wer hat schon einen Blick hinter diese geheimnisvolle Tür im Ostflügel der Zitadelle Spandau riskieren können?

Taschenspicker

Taschenspicker

Mit einem verstohlenen Blick kontrolliert der marmorne Lockenkopf offenbar den Westentascheninhalt des steinernen Abbildes von Johann Joachim Winkelmann. Die Szenerie ist in der Friedrichswerderschen Kirche zu bewundern, wo die Mitte des 19. Jahrhunderts vom Berliner Bildhauer Ludwig Wilhelm Wichmann (1788-1859) geschaffene Statue neben vielen anderen Skulpturen ihr Zuhause gefunden hat.

Blauer Sturm

Blauer Sturm

Nein, es geht nicht um die Symbolik der Mayas. Vielmehr um die bedrohliche Wolkenwand, die sich gestern Abend über Berlin aufgetürmt hat. Einige Strahlen der tiefstehenden Sonne setzten das sonst eher als Architektursünde zu bezeichnende zukünftige Waldorf-Astoria am Zoo vor der dramatischen dunkelblauen Kulisse wirkungsvoll in Szene.

Regenbogenfahne

Regenbogenfahne

Dieser Schornstein in unserer direkten Nachbarschaft hinterlässt heute mal keine übel riechende Rauchfahne. Ganz im Gegenteil: der wunderschöne Regenbogen, der heute Abend Charlottenburg überspannt, scheint direkt aus dem Kamin zu entspringen.

Schwarzer Tag fürs Cumberland

Schwarzer Freitag fürs Cumberland

Freitag der Dreizehnte. Welch ein Unglückstag für das prächtige Haus Cumberland am Kurfürstendamm. Bei Bauarbeiten gerät der hölzerne Dachstuhl im Vorderhaus in Brand. Er wurde völlig zerstört. Hoffentlich können die Schäden an der prestigeträchtigen Kudamm-Front des riesigen, unter Denkmalschutz stehenden Gebäudeensembles repariert werden. Übrigens: das Foto ist eine reale Perspektive, die Bäume sind nicht ins Bild montiert!

Der Mann mit der Maske

Berlin scheint derzeit ja ein heißes Pflaster zu sein – heute schon der zweite Brand in dieser Woche, den ich miterleben musste. Diesmal wurde der Dachstuhl des „Cumberland“ am Kudamm ein Raub der Flammen. Erst nach fünf Stunden hatte eine Hundertschaft der Berliner Feuerwehr endlich alles gelöscht. Die entspannte Situation nach dem Einsatz nutzte ein Feuerwehrmann, um diesem Berliner Steppke, der den vielen signalroten Autos schon lange mit großen Augen zugeschaut hatte, seine Atemschutzmaske vorzuführen. Aufsetzen konnte der Kleine die Maske leider nicht – sie war ziemlich verrußt. Doch dafür durfte er sich einmal in das Feuerwehrauto setzen – und das war noch viel besser.

Libertad!

Freiheitsdrang hinter Maschendraht

Halte durch! Lebe! Frei und selbstbestimmt! Von der Welt wird er durch einen gnadenlosen Maschendrahtzaun brutal getrennt. Doch die Hoffnung hat er noch nicht aufgegeben. Mit der Strahlkraft leuchtender Farben versucht dieser aufgesprühte Freiheitskämpfer von ganzem Herzen sich selbst und sporadischen Passanten wie mir genügend Mut zuzusprechen, um sich ja nicht unterkriegen zu lassen – von wem oder was auch immer! Entdeckt in der Nähe des Gleisdreiecks.