Zugestellt

Post Persönlich

Der Postbote hält an, klopft an die Tür. Die Tür geht auf. Der Postbote nickt kurz. Ein Arm wird aus der Türöffnung gestreckt. Der Postbote deponiert in der geöffneten Hand die Post, wieder nickt er kurz. Die Tür geht zu. Der Postbote fährt weiter. Besser und persönlicher geht Post nicht. Gesehen unter der Brücke am S-Bahnhof Babelsberg.

BER-Feeling

BER-Feeling

Wer dieser Tage seinen fahrbahren Untersatz für eine Weile im sechseckigen Inneren des Flughafen Tegels deponieren will, kann bereits direkt vor dem neuen Terminal des neuen Hauptstadtflughafens Berlin-Brandenburg-International parken. Halt, das stimmt nicht ganz, das Provinzielle (Brandenburg nämlich) wurde ja gerade von Politikschranzen und Flughafengesellschaft-Wichtigtuern aus dem Namen entfernt. Der Drei-Letter-Code für den Airport lautet jetzt nur noch "hauptstadtgerecht" BER. Ein bißchen vom weltstädtischem Glanz und globalem Möchtegern des neuen Flughafens dürfen Brandenburger und Berliner dafür schon jetzt spüren – wenn sie in Tegel ihre Autos vor diesem riesigen Plakat abstellen.

Pop und Gay

Pop und Gay

Huckepack für Sixpacks: Zünftige Reiterspiele gab es wohl am vergangenen Samstag am Männerstrand im Schatten des Hauptbahnhofs zu bewundern. Außerdem zelebrierte offenbar im Schatten des Lesbisch-Schwulen-Stadtfestes auch das Millionengrab "Goya" am Nollendorfplatz ein spritziges One-Night-Stand als poppige Flirt- und Kontaktbörse. Diese Perzeption penetriert zumindest für einige Sekunden beim Anblick dieser schrillen Plakate am Ernst-Reuter-Platz meine Gehirnwindungen.

Finsteres Gebräu

Finsteres Gebräu

Nerviges Aprilwetter im Juni. Nach einem kurzen Sonnen-Intermezzo hat sich westlich des Flughafens Tegel ein dunkelgraue Regenfront zusammengebraut. Während im Airport-Hexagon noch kein Tropfen fällt, schüttet es im Hintergrund bereits wie aus Kübeln. Wann wird es bloß wieder mal richtig Sommer?

Tisch-Fußballerinnen

Ein einfacher Bierzelttisch bietet diesen beiden Kickerinnen Schutz vor einem heftigen Platzregen, der am Samstag Mittag über Charlottenburg niederprasselte. Die Szene habe ich in Neuen Kranlereck während eines Street-Soccer-Turniers für Frauenteams auf den Chip bannen können.

Glück gehabt! Gerade noch rechtzeitig vor dem ganz großen Platzregen haben die beiden Kickerinnen einen halbwegs trockenen Unterschlupf gefunden. Die Szene habe ich gestern während des Street-Soccer-Turniers für Frauenteams im Neuen Kranzlereck auf den Chip bannen können.

Flasche leer

Flasche leer

Ausgesaugt bis auf den letzten Tropfen und dann abgestellt, einfach so. Unbeachtet von der Gesellschaft harrt sie aus. Doch diese Nacht wird die leere Becks-Buddel wohl unter dem Abfalleimer schlafen müssen – es sei denn, ein umherziehender Leergutsammler findet die einsame Bierflasche noch rechtzeitig bei seinem abendlichen Streifzug durchs Pfand-Revier.

Blue Ray

Blue Ray
Eindringlich suchen die stahlblauen Augen die Umgebung ab. Sie strahlen vor optischer Potenz. Ihrem scharfen Blick engteht nichts, was in Kreuzberg irgendwie fotogen genug erscheint, um auf den Chip hinter der Linse gebannt zu werden. Denn am Ende des Tages sollen spektakuläre Bilder auf der Speicherkarte sein.

Dafür muss man schon bereit sein, einiges zu tun. Einem Wildlife-Fotograf gelingen in freier Natur grandiose Aufnahmen von der Tierwelt auch nur dann, wenn er sich perfekt tarnt. Den Eingeborenen nur nicht auffallen ist die Devise. Das hat sich wohl auch dieser Kamermann für seine Kreuzberger Fotosafari vorgenommen. Ein bißchen hat er es dann mit der Camouflage aber doch übertrieben. Denn sein Outfit ist für das heutige SO36 schon ein – sagen wir mal unkonventioneller – Hingucker, oder?

Fest aller Sinne

Fest aller Sinne

Es sind jedes Jahr vier intensive Tage, ein Wochenende voller Farben und Facetten. Eindrücke über Eindrücke prasseln da auf alle fünf Sinne ein. Für mich gehört der Karneval der Kulturen seit langem zu den schönsten und authentischsten Ereignissen des Berliner Eventkalenders. Höhepunkt ist natürlich immer der große Umzug am Sonntag.

Diesmal konnte ich die Candombe-Gruppe des Centro de Ritmos Afro-Sudamericanos (CRAS)auf der Karnevals-Strecke begleiten. Candombe ist ein uruguayische Percussion- und Tanzperformance. Auf dem Foto präsentiert sich die Truppe aus Berlinern und Gästen aus Deutschland und vieler Herren Länder kurz vor dem Beginn der Parade. Die bunte Bilder-Bilanz dieses Tages viel natürlich viel umfangreicher aus, deshalb habe ich ihr eine eigene Unterwebsite gewidmet, zu der man von hier aus mit nur einem Klick gelangt. Der Impuls an den Zeigefinger lohnt sich auf jeden Fall, wenn nicht für den ausführenden Finger so doch für das sehende Auge (das finde zumindest ich).

Präludium (Allegro Vivace)

Karneval der Kulturen 2011 – diesmal aus einer anderen Perspektive. Als Helfer durfte ich diesmal die Gruppe des Centro de Ritmos Afro-Sudamericanos (CRAS) auf der Parade begleiten. Zeit zum Fotografieren blieb da nur vor dem Start des Umzugs. Die Aktiven und Künstler bei den letzten Vorbereitungen zu sehen und überall das steigende Lampenfieber zu spüren, das war schon etwas besonderes. Viele Gruppen waren in Mal- und Verschönerungsarbeiten vertieft, sprich sie legten letzte Hand an Make-Up, Frisur und Outfit. Bei anderen waren technische Fähigkeiten gefragt, um irgendwie Aufbau und Fahrtüchtigkeit ihrer Vehikel rechtzeitig zu bewerkstelligen. Eine besondere Spezies sind die Percussion-Combos. Die trommelten sich schon lange vor dem Start die Seele aus dem Leib. Kaum zu glauben, dass die dann noch genug Kondition hatten, um bis ans Ende der langen Paradestrecke durchzuhalten. Hatten sie aber! Und dann natürlich die Brasilianer: ich glaube, wenn die das Wort Karneval hören, verfallen sie alle ins kollektiven Samba-Delirium. Kreativ waren auch die hundertausende entlang der Strecke: Nicht nur was die Maskerade anging, sondern auch bei der Art und Weise, wie man sich eine gute Sicht auf den bunten Lindwurm verschafft. Fazit: Alle Zutaten waren bereit, um wieder einmal einen äußerst farbigen, innovativen und vor allem auch lauten Umzug auf den Kreuzberger und Schöneberger Asphalt zu legen!

Musterung

Musterung

Alles paletti? Vor den letzten Pinselstrichen wagt die Künstlerin noch ein prüfenden Blick auf ihr Kunstwerk. Sie war zufrieden. Die Vorbereitungen für die Karneval-der-Kulturen-Parade begannen heute schon früh am Morgen. Bei den Tänzerinnen des Centro de Ritmos Afro-Sudamericanos (CRAS) gehörten die Maler-Arbeiten (Make Up) dabei zu den wichtigsten Aufgaben.

Amphorenmaler

Amphorenmaler

Eine Szene fast wie bei den alten Griechen. Nur das hier keine tönerne Amphore verschönert wird, sondern ein Candombe-Tambor für die morgige Karneval-der-Kulturen-Parade bemalt wird.

Candombe ist ein mitreißenden Tanzrhythmus mit afrikanischen Wurzeln aus Uruguay, bei dem ohne die Tambores – die Trommeln – gar nichts geht. Es gibt drei unterschiedliche Tambores. Der hier auch auf dem Foto abgebildete Tambor "Piano" ist mit einem Felldurchmesser von etwa 40 cm die größte der drei Trommelarten. Ihr kräftiger Bass bildet das "Fundament" des Candombe-Rhythmus. Die kleinste des Trios ist natürlich der Tambor "Chico" (deutsch: "Der Kleine"), bei dem das Trommelfell gut 20 cm im Durchmesser misst. Sie ist am höchsten gestimmt und fungiert im Zusammenspiel wie ein rhythmisches Pendel. Das Instrument der Solisten ist der "Tambor "Repique". Mit einem Felldurchmesser von etwa 30 cm verbindet diese Trommel die Rhythmen von "Piano" und "Chico" durch synkopische Improvisationen.

Wie in den Vorjahren präsentiert das Centro de Ritmos Afro-Sudamericanos (CRAS) auch dieses Jahr den Candombe beim Karneval der Kulturen in Berlin. Das Foto entstand heute am Rande der großen Generalprobe der Gruppe in den Langenscheidt-Höfen in Schöneberg.

Fiesta

Auftakt zum viertägigen Karneval der Kulturen und gleich eine Portion pure Lebensfreude beim Konzert des Heiligen Maultiers. (Die chilenische Cumbia-Band hieß wirklich ‚La Mula Santa‘.) Aufgenommen vor der „Latinauta“-Bühne am Halleschen Tor.

Spree-Armada

Spree-Armada

Viel los auf der Spree zwischen Reichstag und Hauptbahnof. Sobald die Sonne ein wenig lacht, schippert eine Armada von Ausflugsbooten unzählige Touristen aus aller Herren Länder durchs das historische Zentrum und das Regierungsviertel. Selbst an Bord solch unförmiger Kähne wie der ‚Summerwind‘ finden sich da noch genug zahlende Passagiere ein.

Spargelzeit

Spargelzeit

Gleich im Doppelpack kann hier der Telespargel genossen werden. Der Anblick der beiden Fernsehtürme im Original- bzw. Miniaturformat gehörte zu den optischen Leckerbissen während des Umweltfestivals am Brandenburger Tor.

Visuelle Pein

Visuelle Pein

Über Kunst und Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Dieses schäbige Gekritzel allerdings wirkt wohl auf jeden Sehnerv extrem toxisch. Es gibt nur einen Ausweg, die sensiblen Pupillen vor einem solch schmerzhaften Anblick noch zu schützen: man hält sich beide Augen zu – so wie dieser Junge in der Kreuzberger Naunynstraße.