Dreikönigstreffen

Nicht auf jedem Dreikönigstreffen finden sich in unseren Zeiten auch wirklich weise Männer ein. Dieses Trio war allerdings über jeden Zweifel erhaben. Bei der traditionellen „Bajada de Reyes“ -Fiesta der großen Berliner Latino-Gemeinde sorgten sie gestern in Charlottenburg für viel Glanz und verteilten außerdem reichlich Geschenke.

Warm Up

Warm up!

Warmlaufen vor dem heißen Rennen: dieses Mädchen und ihr bemützter Helfer gerieten im Sommer 1951 vor dem Startschuss zum Seifenkistenrennen am Mehringdamm schon mal gehörig ins Schwitzen. Hauptsponsor des mittlerweile legendären Events war damals die Adam Opel AG, die allen Teilnehmern erstmals einheitliche Radsätze für ihre schnittigen Hinterhof- und Kellerkonstruktionen zur Verfügung stellten.

Urbane Lichterträume

Urbane Leuchtspuren

Es wirkt fast wie eine textmarkerfarbene Imitation des Trailers einer berühmten Hollywood-Traumfabrik: Die Leuchtreklame des Hotels „Boulevard“ am Kurfürstendamm wird durch die neongrüngelbe Inszenierung des Zoofenster-Towers glänzendes in Szene gesetzt. Mit Ausnahme der Hotellettern ist diese Lichtershow Teil des Festival of Lights 2011.

Leuchtendes Antlitz

Leuchtendes Antlitz

„Faces of Berlin“ heißt die Installation des Videovirtuosen Bartosz Navarra am Potsdamer Platz. Auf eine riesige Maske des Bildhauers Erik Tannhäuser vor dem Kollhoff-Tower er am Potsdamer Platz Porträts von Passanten, die sich vorher in seinem temporären Studio in den Arkaden haben ablichten lassen.

Wie aus tausendundeiner Nacht

Festival of Lights and Cameras

Es ist ein Fest der Sinne und ein Eldorado für Fotografen aller Couleur, dieses Farben- und Formenspektakel in der ganzen Stadt. Besonders beeindruckend finde ich stets, wie es den Illuminationskünstlern des Festival of Lights gelingt, für einige Nächte den Berliner Dom – ansonsten zumindest für mich nicht gerade eine Augenweide – in einen ästhetischen Hochgenuss zu verwandlen. Sie schaffen es, am Lustgarten eine wundervolle, fast magische Atmosphäre zu kreieren, exotisch und zauberhaft wie aus Tausend-und-einer-Nacht.

Berliner Dom und Telespargel beim Festival of Lights 2011

Berliner Dom beim Festival of Lights 2011

Der Fisch im Menschenmeer

Der Fisch und das Menschenmeer

Griechisch, das war das „Englisch“ der frühen Christenzeit, die internationale Verkehrssprache. ICHTHYS (ΙΧΘΥΣ) ist griechisch für Fisch. Das Wort setzt sich aus den Anfangsbuchstaben eines urchristlichen Glaubensbekenntnis zusammen: I = Jesous (Jesus), CH = Christos (Christus), TH = Theou (Gottes) (Y) = Hyos (Sohn), (S) = Soter (Erlöser). Die zentrale Aussage des christlichen Glaubens chiffriert in einem Wort: „Wir glauben an Jesus Christus, Gottes Sohn, unsern Heiland und Erlöser“.

Der Fisch wurde zum Code und Erkennungsmerkmal der Urgemeinden. Heute erlebt das Symbol eine Renaissance. Wo der Fisch in einem Meer an Christen-Menschen auftaucht, – wie hier bei der gestrigen Papstmesse im Olympiastadion – ist seine kraftvolle Ausstrahlung besonders intensiv zu spüren.

Benedikt´s Night

Benedikt´s Night

Papst-Messe im Olympiastadion – und obwohl ich weder katholisch noch bayerisch oder in sonst irgendeiner Weise Ratzinger-Jünger bin, war es, wie ich finde, ein eindrucksvoller Auftritt des Pontifex. Nur ein bißchen zuviel Latein für meinen Geschmack – und das sage ich trotz großem Latinum.

Wespen-Power

Im Spiegel der Nabe

Wann kann man schon einen mehr als 70 Jahre alten Wasp-Junior-Sternmotor „in echt“ bewundern? Da lohnte es sich heute beim Flugplatzfest in Gatow schon mal ganz genau hinzuschauen. Neben den dort beheimateten Exponaten des Luftwaffenmuseums flogen eine ganze Reihe von Oldtimern auf dem ehemaligen Flugfeld der Briten ein. So auch diese knallrote Beech „Staggerwing“ mit dem Wespen-Triebwerk.

Beech D17 S Staggerwing

Der elegante einmotoriger Doppeldecker stammt aus den 1930er Jahren. Die Maschine bietet in ihrer auch nach heutigen Maßstäben recht komfortablen Kabine neben dem Piloten bis zu vier Passagieren Platz. Als eines der ersten kleinen Reiseflugzeuge verfügte die Beech über ein einziehbares Fahrwerk. Angetrieben von dem 450 PS starken Pratt&Whitney Wasp-Junior schaffte die Maschine eine Reisegeschwindigkeit von 280 Kilometern pro Stunde – seinerzeit schneller als viele Jagdflugzeuge.

Schlangen-Attacke

Schlangen-Angriff

Verzweifelt unter dem Ballon zappelnd, versucht das Mädchen alles, um die zähnefletschende Luftschlange von sich fernzuhalten. Ob das gasgefüllte Reptil sich davon beeindrucken lässt und von ihr ablässt?

Die brenzlige Szene mit dem Schlangenangriff habe ich gestern Abend bei der Monsterparade der Gruppe Plasticiens Volants am Breitscheidplatz aufgenommen.

Echse überm Bikini


Der blaue Waran hatte sich sich als letzter in die Karawane der fliegenden Monster eingereiht, die heute Abend über den Kudamm zur Gedächtniskirche schwebte. Im Gegensatz zu seinen Drachen- und Schlangenkollegen war er allerdings nicht besonders bissig. Vielmehr schien die bunte Echse die lauwarme Sommerluft bei der Segelei über der Baustelle „Bikinihaus“ in vollen Zügen zu genießen. Ein tolles Spektakel, dass die französichen Gruppe Plasticiens Volants dem Kudamm zu seinem 125. Geburtstag spendierte.

Der Himmel hatte ein Einsehen…

Berliner Philharmoniker 2011 in der Waldbühne

Den ganzen Tag hatte es so ausgesehen, als würde auch der zweite Anlauf für das Philharmoniker-Konzert in der Waldbühne ins Wasser fallen. Blitze und Donner zuckten durch die Atmosphäre, es schüttete wie aus Kübeln. Doch am Abend hatte der Himmel dann doch ein Einsehen. Nur noch ein paar federleichte Wölkchen verzierten das Firmament und die Berliner Luft blieb glasklar und trocken bis zum Schlussakkord. Es war übrigens ein tolles Konzert. Ziemlich jazzig und modern.

Punktlandung

Punktlandung

Fast vorbei gesprungen! Gerade noch soeben die äußerste Ecke des Brandenburger Tores erwischt hat dieser tollkühne Fallschirmspringer. OK, er ist nicht wirklich direkt neben den vier grün schimmernden Gäulen der Quadriga gelandet. Aber das Foto ist auch nicht montiert. Es entstand am vergangenen Samstag beim Bundespolizei-Fest in Mitte. Die Aufnahme zeigt ein Mitglied eines GSG-9-Sykdiver-Sextetts im Endanflug auf den Pariser Platz. Die sechs Elitepolizisten legten übrigens alle ein perfektes Landemanöver hin und kamen punktgenau auf einer kleinen abgesperrten Fläche zwischen hunderten Schaulustigen runter.

Flinke Füße

Ohne präzise Schnelligkeit und absolutes Taktgefühl kann so ein traditioneller taiwanesicher Bambustanz schnell zu einer recht schmerzhaften Angelegenheit werden. Denn die langen Bambusstangen werden im schnellen Rhythmus zusammengeschlagen – wenn dann die eigenen Füße noch zwischen den Stangen sind, tut´s richtig weh. Wie man es richtig macht zeigten die jungen Tänzer und Tänzerinnen der Shu-Te-Uni aus Kaohsiung, der zweitgrößten Stadt Taiwans. Anmutig, elegant und akrobatisch zugleich war die Performance dieser Gruppe für mich der absolute Höhepunkt am heutigen Tag des Internationalen Straßentheaterfestivals auf dem Alexanderplatz.

Fliegende Zebras

Fliegende Zebras

Unzählige Aaaahs und Ooooohs riefen die spektakulären Flugeinlagen über dem dampfenden Pflaster des Alex hervor: die Nafsi African Acrobats in ihren schwarz-weißen Kostümen wirbelten dort heute durch die Luft. Die Artisten vom schwarzen Kontinent sind eine der vielen Gruppen aus aller Welt, die mit ihren tollen Darbietungen beim 4. Internationalen Straßentheaterfestival die Berliner und Nicht-Berliner in ihren Bann ziehen.

Chanten für Krishna

Chanten für Krishna

Der unverkennbare Duft von Räucherstäbchen liegt in der Luft. Eine fast vergessene Melodie erobert sich heute Nachmittag langsam aber stetig den Kudamm, siegt über den sonst üblichen Verkehrslärm. Die Berliner Anhänger der Internationalen Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein (ISKCON) feiern ihre Religion auf dem Prachtboulevard. Vor allem singen sie, stundenlang. Wiederholen dabei die immergleiche Melodie mit dem immergleichen Text: „Hare Krishna, Hare Krishna, Krishna Krishna, Hare Hare, Hare Rama, Hare Rama, Rama Rama, Hare Hare.“ Da Capo! Dieses stimmenfordernde Ritual wird Chanten oder auch Sankirtan genannt. Und natürlich gehört zu so einem Gottesdienst auch der oppulent geschmückte Altar, an den hier letzte Hand anlegt wird.

Irgendwie eine unwirkliche Szenerie, die Musik, die Wimpel, der bunte Altar, die singenden Jünger. Fast ist es ein bißchen wie eine Zeitreise zurück in die 70er oder 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Damals gehörten die Krishna-Jünger und ihr Mantra ja sozusagen zum alltäglichen Straßenbild der westdeutschen Fußgängerzonen. Auch Teile der westeuropäischen Hippiekulturen fühlten sich von der aus dem Hinduismus enstandenen Glaubensrichtung angezogen. Vielleicht lag es ja auch daran, dass die Krishnas – anders als die meisten meinen – eher prüde eingestellt sind. Freie Liebe ist nicht! Möglich, dass sie auch deswegen in den letzten Jahrzehnten in deutschen Städten praktisch von der Bildfläche verschwunden sind, wer weiß? Eigentlich schade, denn sie machen doch einen friedlichen und lebensfrohen Eindruck.