Simultankirche

Simultankirche

Nach jahrelangem Hin und Her segnete König Wilhelm III. 1824 endlich die Pläne von Preußens berühmten Baumeister Karl Friedrich Schinkel für eine schmale, doppeltürmige Backsteinkirche auf der Spreeinsel Friedrichswerder ab. Das besondere an dem Gotteshaus: es sollte gleichzeitig zwei Gemeinden unterschiedlicher Christenkirchen eine spirituelle Heimat bieten: den Preußisch-Unierten und den Französisch-Reformierten. Letzte tauften den Sakralbau „Temple du Werder“, erstere „Friedrichswerdersche Kirche“. Im zweiten Weltkrieg erheblich beschädigt, vegetierte die einstige Simultankirche über vier Jahrzehnte als Ruine in Berlins kommunistischer Mitte vor sich hin. Erst kurz vor der Wende wurde sie wieder für die Allgemeinheit zugänglich, im Arbeiter- und Bauernstaat natürlich nicht als Kirche sondern als Zweigstelle der Nationalgalerie und des Schinkelmuseums. Seitdem ist das Kirchenschiff Heimstatt und Ausstellungsraum für die schönsten Skulpturen des 19. Jahrhunderts.

This is not KTzG´s way

Einen langen, steinigen Weg gilt es zurückzulegen, bis man an der Technischen Universität Berlin – hier das Hauptgebäude an der Straße des 17. Juni – endlich das heißersehnte Diplom bzw. den Master- oder Doktortitel erhält. Die ersten Scheine, das Vordiplom oder der Bachelor, die in endlosen Tagen und Nächten selbst erstellte Diplom- oder Doktorarbeit: alles wichtige Wegsteine, die den mühsamen Pfad bis zum angestrebten Abschluss an der TU-Berlin markieren. Herr KTzG hat diesen Weg hier nicht eingeschlagen.

Improvisationen des Minimalismus

Die hohe Schule der Improvisation kann man am Schloss Güterfelde bei Potsdam bewundern - wenn auch auf einem Gebiet, das nicht bei jedem vertrauensvolle und wohlige Gefühler wegt. Diese Installationen hier stammen noch aus DDR-Zeiten, als das ehemalige Gutsschloss als Seniorenheim genutzt wurde.

Die hohe Kunst der Improvisation kann man derzeit noch am Schloss Güterfelde bei Potsdam bewundern – wenn auch auf einem Gebiet, das nicht bei jedem Vertrauen und sonnige Gefühle weckt. Diese minimalistischen Installationen zum Beispiel stammen noch aus der Epoche des sozialistischen Fünf-Jahres-Plan-Expressionismus, in der das ehemalige Gutsschloss als Seniorenheim genutzt wurde. Ob sie – wie das Gebäude selbst – auch unter Denkmalsschutz stehen?

Ein Schloss am Steinplatz

Ein Schloss am Steinplatz

Ein funkelnagelneues Vorhängeschloss am eisernen Gartentor und dahinter ein jungfräuliches, in mediterranem Blau gehaltenes Dixi-Klo. So etwas wie die ersten beiden Schwalben am Ende eines langen, kargen Winter? Vorboten auf bessere Zeiten für das lange Zeit dem Verfall überlassene Endell-Haus am Steinplatz? Ich hoffe jedenfalls sehr.

Lesetipp: Mehr zu den Sanierungsarbeiten am Prachtbau des ehemaligen Hotels am Steinplatz hier.

Rennender Gartenzwerg mit Fühlern

Ein blindes Fenster am ehemaligen Gästehaus der DDR-Regierung in Berlin-Pankow wird zur skurillen Gelegenheitskunst.

Linktipp zum DDR-Gästehaus in Pankow: Ostmoderne im Schlosspark Schönhausen

Kleine Leute, große Leute

Tobende und raufende Kinder, ein grimmiger Zeitungsleser, der von einem Gespenst gestört wird, überdimensionale Pappnasen und Oberlehrer mit Bauarbeiterhelm. Das Grips-Theater im Berliner Hansaviertel ist nicht nur sehenswert wegen seines berühmten Musicals „Linie 1“, dass Berliner und Berlinerinnen inklusiver der berüchtigten Wilmersdorfer Witwen haarscharf porträtiert, sondern auch wegen seiner Südfassade. Mit seinem riesigen Wandmosaik aus bemalten Fliesen nimmt Rainer Hachfeld dort das Verhältnis von kleinen und großen Leuten auf´s Korn.

Spieglein, Spieglein an der Wand

Sag uns: welches ist das Schönste (Haus) im ganzen Land? Wobei sich das mit dem "Land" geographisch auf die Adalbertstraße in Kreuzberg reduzieren lässt. Dort wetteifern zwei nicht mehr ganz taufrische Hausfassaden in den auf dem Hof wartenden Scheiben einer Glaserei um den Schönheitstitel. Ich glaube allerdings, dass keine der beiden Bauten die Gunst irgendeines "Prinzen" wird erringen können. Trotzem sind die beiden Gebäude so ein Hingucker!

Sag uns: welches ist das Schönste im ganzen Land? Wobei sich das mit dem ‚Land‘ geographisch auf die Adalbertstraße in Kreuzberg reduzieren lässt. Vor einer Backsteinwand wetteifern dort zwei nicht mehr ganz taufrische Hausfassaden in den abgestellten Scheiben einer Glaserei um den Schönheitstitel. Ich glaube allerdings, dass keine der beiden Bauten die Gunst irgendeines ‚Prinzen‘ wird erringen können. Trotzdem sind die beiden Gebäude so ein Hingucker!

Kodak Eye

Kreisrund sticht das gläserne Auge zwischen den Backsteinen hervor. Wie in einem Kameraobjektiv sich in ihm die massiven Ziegelmauern der umstehenden Fabrikgebäude. Direkt an der Spree gelegen, ist die Köpenicker Glanzfilmfabrik in einem Dornröschenschlaf versunken. Das vom amerikanischen Kodak-Konzern übernommene Unternehmen ist eine der Wiegen der Filmindustrie hierzulande.

Kreisrund sticht das gläserne Auge zwischen den Backsteinen hervor. Wie in einer Linse spiegeln sich in ihm die massiven Ziegelmauern der umstehenden Fabrikgebäude. Direkt an der Spree gelegen, ist die Köpenicker Glanzfilmfabrik in einem tiefen Dornröschenschlaf versunken. Das einst vom amerikanischen Kodak-Konzern übernommene Unternehmen ist eine der Wiegen der Filmindustrie hierzulande.

Fritzens Alu-Stäbchen

Fritz Kühns Alu-Stäbchen

Er war nicht nur ein begnadeter Kunstschmied und Bildhauer, der Berliner Künstler und Handwerker Fritz Kühn (1910 – 1967) galt auch als innovativer Trendsetter für Kunst am Bau. Als eine der ersten ätzte Kühn Skulpturen in Aluminiumplatten für die Fassadengestaltung von Gebäuden. Die metallisch glänzenden Stäbchen hier fertigte er kurz vor seinem Tod für das neue Apartmenthaus für Gäste der Regierung der DDR im Schlosspark Pankow. Wenn sie in der Sonne metallisch schimmern, verleihen sie dem funktionalen Bau ein futuristisch funkelndes Antlitz.

Linktipp: Ostmoderne im Schlosspark: Mehr zur Geschichte und Architektur des ehemaligen Appartementhaus für Gäste der DDR-Regierung im Schlosspark Schönhausen