Schlangen-Attacke

Schlangen-Angriff

Verzweifelt unter dem Ballon zappelnd, versucht das Mädchen alles, um die zähnefletschende Luftschlange von sich fernzuhalten. Ob das gasgefüllte Reptil sich davon beeindrucken lässt und von ihr ablässt?

Die brenzlige Szene mit dem Schlangenangriff habe ich gestern Abend bei der Monsterparade der Gruppe Plasticiens Volants am Breitscheidplatz aufgenommen.

Echse überm Bikini


Der blaue Waran hatte sich sich als letzter in die Karawane der fliegenden Monster eingereiht, die heute Abend über den Kudamm zur Gedächtniskirche schwebte. Im Gegensatz zu seinen Drachen- und Schlangenkollegen war er allerdings nicht besonders bissig. Vielmehr schien die bunte Echse die lauwarme Sommerluft bei der Segelei über der Baustelle „Bikinihaus“ in vollen Zügen zu genießen. Ein tolles Spektakel, dass die französichen Gruppe Plasticiens Volants dem Kudamm zu seinem 125. Geburtstag spendierte.

Glasharfe

Glasharfe

Zarte klare Melodien aus halbvollen (oder halbleeren) Gläsern zu zaubern, das ist die Kunst des Sergey Karamyshev. Mit sanften und doch bestimmten Bewegungen der Fingerspitzen, die an einen Harfenspieler erinnern, bringt er die Gefäße zum klingenden Schwingen. Gesehen und gehört am Rande der Museumsinsel.

Flinke Füße

Ohne präzise Schnelligkeit und absolutes Taktgefühl kann so ein traditioneller taiwanesicher Bambustanz schnell zu einer recht schmerzhaften Angelegenheit werden. Denn die langen Bambusstangen werden im schnellen Rhythmus zusammengeschlagen – wenn dann die eigenen Füße noch zwischen den Stangen sind, tut´s richtig weh. Wie man es richtig macht zeigten die jungen Tänzer und Tänzerinnen der Shu-Te-Uni aus Kaohsiung, der zweitgrößten Stadt Taiwans. Anmutig, elegant und akrobatisch zugleich war die Performance dieser Gruppe für mich der absolute Höhepunkt am heutigen Tag des Internationalen Straßentheaterfestivals auf dem Alexanderplatz.

Fliegende Zebras

Fliegende Zebras

Unzählige Aaaahs und Ooooohs riefen die spektakulären Flugeinlagen über dem dampfenden Pflaster des Alex hervor: die Nafsi African Acrobats in ihren schwarz-weißen Kostümen wirbelten dort heute durch die Luft. Die Artisten vom schwarzen Kontinent sind eine der vielen Gruppen aus aller Welt, die mit ihren tollen Darbietungen beim 4. Internationalen Straßentheaterfestival die Berliner und Nicht-Berliner in ihren Bann ziehen.

Bauchparade

Bauchparade

Obwohl meist über lange Zeit ehrlich erworben, versuchen viele ihren üppigen Bauchspeck mit weiter Kleidung so gut es geht zu kaschieren oder gar ganz zu verstecken. Ganz anders die Buddy-Bären. Frei von jeglicher Scham präsentieren sie jedermann und jederfrau stolz ihre bunten Wampen. Und werden dafür ausgiebig bewundert!

Einauge

Einauge

Irgendetwas fehlt noch an der eisernen Visage. Kritisch mustern die beiden Künstler ihre neueste Skulptur. Mund, Nase, Auge – alles schon dran an dem Schrottgesicht. Doch halt, wo ist das zweite Sehorgan? Oder ist es am Ende gar kein Antlitz aus altem Eisen, das da im Schatten der mächtigen Mauern der alten Spandauer Zitadelle das Licht der Welt erblickt?

Smokin‘ in the rain

Smokin´ in the rain

Nur Regen, den ganzen lieben langen Tag lang. Ohne aromatische Havanna im Mundwinkel wäre das schäbige Wetter nicht auszuhalten. Jedenfalls nicht für den Cuba-Bären. Zusammen mit seinen Buddies reißt er an der Ecke Knesebeckstraße / Kudamm flehend die Arme und Tatzen in die Höhe und hofft auf bessere Witterung. Ich auch.

Mauerblümchen

Rose am Savignyplatz

Filigran und edel zeigt sich diese schöne Rose, zart und wehrhaft zugleich. Trotz ihrer vollen Blüte und der kräftigen Triebe ist ihr Dasein einsam und trist. Denn obwohl viele hundert Menschen täglich an ihr vorbeigehen oder -fahren bemerkt kaum jemand die herrliche Blume. Auch diese junge Frau in der S-Bahn nach Potsdam nimmt von dem zierlichen Gewächs keine Notiz. Was gibt es schlimmeres für eine Rose als das Fehlen von bewundernden Blicken? Ein wahrlich trauriges Mauerblümchendasein im Schatten von S-Bahn und Brandwand!

Die Rose gehört zur „Weltenbaumgalerie“, einem Gesamtkunstwerk aus Skulpturen, Bild- und Spruchtafeln sowie alten S-Bahn-Türen an der Nordseite des S-Bahnhofs Savignyplatz in Charlottenburg.

Welker Weltenbaum

An einer alten, dunklen Brandwand am S-Bahnhof Savignyplatz legt ein einzigartiges und gigantisches Skulpturen- und Bilderensemble ein erschütterndes Zeugnis vom fragwürdigen Umgang des Menschen mit seiner Umwelt ab. Nicht nur das Kunstwerk selbst, sondern auch sein derzeitiger Zustand bringen jeden ins Grübeln, der sich ein paar Minuten beim Warten auf den verspäteten S-Bahnzug Zeit nimmt, um sich mit den Darstellungen des Weltenbaums auseinanderzusetzen. Zum Starten der Bildergalerie bitte auf das erste Bild klicken.

Doppelfünf auf blankem Asphalt

Doppelfünf auf blankem Asphalt

Staatsoper für alle am vergangenen Sonntag im baumlosen Bereich von "Unter den Linden". Nicht im roten Plüschsessel, sondern im Klappstuhl oder direkt auf dem nackten Straßenbelag hatten es sich tausende Zuhörer bequem gemacht, um gebannt den virtuosen Künsten der Staatskapelle unter Leitung von Daniel Barenboim zu lauschen. Zweimal Beethoven (5. Klavierkonzert und 5. Sinfonie) stand auf dem Programm. Mozart (Overtüre aus Figaros Hochzeit) gab es als umjubelte Zugabe. Dirigent, Orchester und Publikum waren schwer begeistert.

Amphorenmaler

Amphorenmaler

Eine Szene fast wie bei den alten Griechen. Nur das hier keine tönerne Amphore verschönert wird, sondern ein Candombe-Tambor für die morgige Karneval-der-Kulturen-Parade bemalt wird.

Candombe ist ein mitreißenden Tanzrhythmus mit afrikanischen Wurzeln aus Uruguay, bei dem ohne die Tambores – die Trommeln – gar nichts geht. Es gibt drei unterschiedliche Tambores. Der hier auch auf dem Foto abgebildete Tambor "Piano" ist mit einem Felldurchmesser von etwa 40 cm die größte der drei Trommelarten. Ihr kräftiger Bass bildet das "Fundament" des Candombe-Rhythmus. Die kleinste des Trios ist natürlich der Tambor "Chico" (deutsch: "Der Kleine"), bei dem das Trommelfell gut 20 cm im Durchmesser misst. Sie ist am höchsten gestimmt und fungiert im Zusammenspiel wie ein rhythmisches Pendel. Das Instrument der Solisten ist der "Tambor "Repique". Mit einem Felldurchmesser von etwa 30 cm verbindet diese Trommel die Rhythmen von "Piano" und "Chico" durch synkopische Improvisationen.

Wie in den Vorjahren präsentiert das Centro de Ritmos Afro-Sudamericanos (CRAS) auch dieses Jahr den Candombe beim Karneval der Kulturen in Berlin. Das Foto entstand heute am Rande der großen Generalprobe der Gruppe in den Langenscheidt-Höfen in Schöneberg.

Visuelle Pein

Visuelle Pein

Über Kunst und Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Dieses schäbige Gekritzel allerdings wirkt wohl auf jeden Sehnerv extrem toxisch. Es gibt nur einen Ausweg, die sensiblen Pupillen vor einem solch schmerzhaften Anblick noch zu schützen: man hält sich beide Augen zu – so wie dieser Junge in der Kreuzberger Naunynstraße.

Libertad!

Freiheitsdrang hinter Maschendraht

Halte durch! Lebe! Frei und selbstbestimmt! Von der Welt wird er durch einen gnadenlosen Maschendrahtzaun brutal getrennt. Doch die Hoffnung hat er noch nicht aufgegeben. Mit der Strahlkraft leuchtender Farben versucht dieser aufgesprühte Freiheitskämpfer von ganzem Herzen sich selbst und sporadischen Passanten wie mir genügend Mut zuzusprechen, um sich ja nicht unterkriegen zu lassen – von wem oder was auch immer! Entdeckt in der Nähe des Gleisdreiecks.

Indianerin

Pocahontas

Sanfte Häuptlingstochter á la Disneys Pocahontas oder wilde Amazone? Dieser Ausschnitt aus dem riesigen Sprühgemälde an der Luckenwalder Straße in Kreuzberg lässt jedenfalls dem Betrachter genügend Spielraum für eigene Interpretationen.