Beiträge

Bruderkunst

Jugendstil-Stuck in der Goethestraße
Wundervoller Stuck über einem Eingangsportal in der Goethestraße in Charlottenburg. Jugendstil-Pracht, die wir einem Brüderpaar verdanken: 1902/1903 bauten die Architekten Curt und Arthur Reimer das herrliche Wohn- und Geschäftsgebäude mit der Hausnummer 69.

Der Mensch bezwingt den Kosmos

Der Mensch bezwingt den Kosmos

So lautet der Titel von Fritz Eisels 18teiligem Mosaik, das sich wie ein Band um drei Seiten des einstigen DVZ (Datenverarbeitungszentrum) an der Breiten Straße in Potsdam zieht. Gemeint sein kann allerdings nur die Eroberung des sozialistischen Teils des Universums, denn auf den Segmenten finden sich nur Szenen aus der Frühzeit der sowjetischen Raumfahrt. So sind z.B. Juri Gagarin (1961 der erste Mensch im All) und Alexsei Leonow (wagte 1965 den ersten Weltraumspaziergang) abgebildet.

Das Kunstwerk ist eines der wenigen Überlebenden des sozialistischen Realismus, die sich in Potsdam noch finden lässt. Sozialistischer Realismus – der Begriff ist ja irgendwie schon ein Widerspruch in sich. Aber auch Eisels Überschrift über seinem monumentalen Comic erscheint heute angesichts des maroden Plattenbaus noch eine Milchstraßenlänge realitätsferner als schon zu Erichs Zeiten.

Trotzdem kann nur hoffen, dass das Mosaik irgendwie erhalten bleibt. Schließlich steht es für eine Epoche der (ost-)deutschen Kunstgeschichte, aus der schon viel zu viele Werke rückstandslos getilgt worden sind.

Georg Ungers Meisterwerk

Fassade Hiller-Brandtsche Häuser in Potsdam

Sie waren sein erster Bau in eigener Verantwortung – und gleichzeitig sein Meisterstück und beruflicher Durchbruch: die Hiller-Brandtschen Häuser an der Breiten Straße in Potsdam, entworfen und errichtet von Georg Christian Unger. Das seit langem unter Denkmalschutz stehende erste Bürgerpalais Potsdams wirkt heute noch genauso spektakulär wie 1769, dem Jahr seiner Fertigstellung. Das Foto gelang mir in einem „lichten“ Augenblick am vergangenen Wochenende.

Lesetipp zur Geschichte der Hiller-Brandtschen Häuser: Ungers großer Wurf

Umzingelt!

Umzingelt!

Wie ein Rudel Wölfe hat die Kranenmeute ihr Opfer umzingelt. Haben sie es auf die grünlich schimmernde Kuppel abgesehen? Eisernen Tentakeln gleich scheint Ausleger um Ausleger nach der gewölbten Kirchenkrone zu greifen. Doch die Potsdamer St. Nikolai-Kirche hat nichts zu befürchten. Die einbeinigen Gewichtheber im Eiffel-Kostüm interessieren sich nicht für den einst von Schinkel entworfenen Sakralbau. Vielmehr sind sie vollauf damit beschäftigt, dabei zu helfen, dass der brandenburgische Landtag sich bald im feudalen Schlossgewand zeigen kann.

Die scheinbare Belagerung habe ich heute früh im sommerlichen Nieselregen von der Breiten Straße aus abgelichtet.

Bild vom April im Juli

Abstraktes Abbild von Allem, was der Himmel über Berlin in diesem Sommer so mit sich bringt: strahlende Sonne, blauer Himmel, weiße Wölkchen, dunkle schwere Regenwolken. April im Juli eben. Das charakteristische Wolkenspiel fand in der Fassade des „Park Inn“ am Alexanderplatz statt.

Clay´s Stairway

Clay, Kennedy und Kalter Krieg

Diese Treppen lief schon Brad Pitt hinauf als er in Tarantinos „Inglourious Basterds“ einen erbarmungslosen Nazi-Killer mimte. Viel bedeutender – zumindest für Berlin – aber war die Schaffenskraft eines anderen Amerikaners, der viele Jahre lang fast täglich diese Stufen hinauf- und hinabstieg: General Clay. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs amerikanischer Stadtkommandeur in Westberlin, koordinierte Clay vom Headquarter der US-Army in Dahlem während einer der heißesten Phasen des kalten Krieges die Berliner Luftbrücke. Die aus vielen Filmen bekannte imposante Eingangshalle auf meinem Foto gehört zum Haupthaus des noch immer abgeschotteten Areals. Bald allerdings soll die seit dem Abzug der Amerikaner verwaiste Anlage zu einem Wohnpark werden. Ich hatte das Glück hier einige Fotos machen zu dürfen.

Lesetipps:
„Clay, Kennedy und Kalter Krieg“ – Mehr Fotos und Infos zur Geschichte des einstigen US-Hauptquartiers in Dahlem
„Dahlemer Diva mit American Spirit“ – Infos zu dem Wohnungsbauprojekt im ehemaligen US-Hauptquartier in Berlin-Dahlem

Dreh im Kreis

Zum Auskreisen

Eine runde Sache waren die Aufnahmen, die dieses kleine Kamerateam vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus in den Kasten brachte. Im Zentrum des Geschehens war dabei die direkt am Spreeufer sitzende Moderatorin, die für alle Sequenzen dank eines natürlich kreisrunden Reflektors ins rechte Licht gerückt wurde.

Spektrale Dignität

Spektrale Dignität

Das durch die herrlichen nach Entwürfen von Schinkel ausgeführten Glasfenster in allen Regenbogenfarben einfallende Licht und die ausgeklügelte Innenbeleuchtung erzeugen in der Friedrichswerderschen Kirche ein so heiteres wie erhabenes Ambiente.

Lesetipp zur Friedrichswerderschen Kirche: Schinkels schönes Schmerzenskind

Sakrale Schönheit

Schinkels sakrales Meisterstück

Die Zwillingstürme der Friedrichswerderschen Kirche spiegeln sich in der Glasfassade des Außenministeriums. Gerade der Kontrast zu den ultramodernen Neubauten hebt die schlichte Eleganz des Schinkelschen Baukörpers hervor – besonders wenn die Morgensonne für eine warme Beleuchtung sorgt.

Lesetipp zur Friedrichswerderschen Kirche: Schinkels schönes Schmerzenskind

Schwarzer Tag fürs Cumberland

Schwarzer Freitag fürs Cumberland

Freitag der Dreizehnte. Welch ein Unglückstag für das prächtige Haus Cumberland am Kurfürstendamm. Bei Bauarbeiten gerät der hölzerne Dachstuhl im Vorderhaus in Brand. Er wurde völlig zerstört. Hoffentlich können die Schäden an der prestigeträchtigen Kudamm-Front des riesigen, unter Denkmalschutz stehenden Gebäudeensembles repariert werden. Übrigens: das Foto ist eine reale Perspektive, die Bäume sind nicht ins Bild montiert!

Schwibbögen in der Zitadelle Spandau

Arkadien

Schwibbögen in der Zitadelle Spandau

Ein knappes Dutzend imposanter und doch zugleich filigraner Schwibbögen schafft hier eine ganz besondere, fast mediterrane Atmosphäre. Kein Wunder, dass das Gewölbeensemble am Fuß der Bastion Brandenburg die „Italienischen Höfe“ genannt wird. Ein idealer Ort für Events im romantisch-rustikalen Ambiente. Zu finden ist dieser faszinierende Ort in der nordöstlichen Ecke der Spandauer Zitadelle.

Richtungsweisende Verbundenheit

Richtungsweisende Verbundenheit

Schon gewusst? Orte aus nahezu allen Himmelsrichtungen fühlen sich mit Marzahn tatsächlich partnerschaftlich verbunden. Darauf macht dieser sternförmige Wegweiser vor dem Rathaus am Helene-Weigel-Platz aufmerksam.

Platte reloaded

Platte reoladed

Formenreich, farbenfroh, frisch saniert – nicht ganz freiwillig haben sich Wohnungsbaugesellschaften im Berliner Osten einige Mühe gegeben, die schlecht beleumundete Platte für Mieter einigermaßen attraktiv erscheinen zu lassen. Mancherorts kann sich das Ergebnis durchaus sehen lassen – wie hier zwischen der Allee der Kosmonauten und dem Murtzaner Ring.

Spring Break am Springpfuhl

Spring Break am Springpfuhl

Endlich! Der Frühling ist da und erweckt diverse Säfte und Kräfte wieder zum Leben. Heute heißt es nichts wie raus! Diese unvergleichliche Luft und die warme Sonne genießen! Wie dieses ältere Paar, das bei der Umrundung des Springpfuhls in Marzahn ein kleines Päuschen eingelegt hat.

Verflossene Pracht

Verflossene Pracht

Hinter diesen zugemauerten Fensterhöhlen an der Lietzenburger Straße lag einst der Festsaal des ersten Luxushotels im jungen Westen Berlins. Die zunächst ‚Boarding-Palast‘ getaufte Nobelherberge wurde vom Adlon-Schöpfer Robert Leibnitz entworfen. Der riesige Gebäudekomplex zwischen Kudamm und Lietzenburger Straße ist heute unter dem Namen ‚Haus Cumberland‘ bekannt.

Lesetipp 1: Hier findet man mehr zur Geschichte dieses prächtigen Baudenkmals am Kudamm.
Lesetipp 2: Und in diesem Artikel gibt es detaillierte Infos zur Sanierung und den neuen Wohnungen.