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Potentielle Stammkneipe No. 10

Hansa-Stuben in Berlin-Tegel

Maximaler Ertrag bei geringem Einsatz: Betriebswirtschaftlich optimal hat der Wirt dieser Kneipe in Tegel seine Werbekampagne gestaltet. Denn einen Hertha-Schluck muss er ja nicht wirklich häufig spendieren, zu selten gewinnt die alte Dame tatsächlich einmal ein Spiel. Dennoch strömen die Hertha-Anhänger bei jedem Spiel in Scharen in den Laden.

Eigentlich hätten die Hansa-Stuben solche Reklame überhaupt nicht nötig, wird hier doch im Gegensatz zu den umliegenden Schänken echtes Dortmunder Bräu gezapft. Als ich heute vorbeikam, machte ich allerdings auf der Schwelle kehrt: der Gastraum war wieder gerammelt voll von Fanatikern in blau-weiß-gestreiftem Outfit. Der Berliner Club spielte gerade in Dortmund auf verlorenem Posten. Das köstliche DAB wollte ich mir da nicht durch die triste Stimmung der Herthaner verderben lassen.

Potentielle Stammkneipe No. 5

Fast hätte es was werden können mit regelmäßigeren Besuchen in der „Glühlampe“ am Ende der U-Bahnlinie 1. Die einstige Malocherschänke in Friedrichshain ist mittlerweile zu einer jener trendigen Musikkneipen mutiert, in denen zumeist aus den Tiefen der deutschen Provinz zugezogene Hauptstadt-Bewohner anzutreffen sind. Die lauschen hier einer wahren Vielfalt an handgemachten und synthetischen Klängen und konsumieren dabei bevorzugt Cocktails oder ein herzhaftes Bier aus einem Hamburger Hafenbezirk.

Ohnehin scheinen es die Betreiber mit St. Pauli zu haben. Alle Spiele der braungekleideten Kiezkicker lassen sich in der „Glühlampe“ live miterleben. Nun ja, wer es braucht. Aber ich hatte mir auch vorgenommen, dort wenigstens die Hamburger Stadtderbys im Souterrain des deutschen Profifußballs anzuschauen. Leider hat der Verein von „Uns Uwe“ mir gestern einen Strich durch die Rechnung gemacht.