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Ostblock-Moloch

Angesichts des grau-braunen „Memi-Monsters“ erdulden Wartende an der Tram-Haltestelle Karl-Liebknecht-Str./ Ecke Memhardstraße schlimmste visuelle Pein. Das heruntergekommene Plattenungetüm würde man eher in Pjöngjang als in prominenter Lage von Berlin-Mitte verorten.

„Entworfen“ – wenn man das überhaupt so sagen darf – hat den Gebäude-Komplex Anfang der 1980er Jahre ein von Klaus Bläsing geleitetes Architekten-Kollektiv. Federführend dürfte das Wohl der Werktätigen und das Glück des Volkes da eher nicht gewesen sein. Der Bau ist vielmehr ein Sinnbild für die Perfektion der Hässlichkeit, die infolge der dem DDR-Sozialismus inhärenten Menschenverachtung und limitierten wirtschaftlichen wie kreativen Möglichkeiten die städtebauliche Entwicklung im verblichenen Arbeiter- und Bauernstaat beherrschte.

Die Wartebank

U-Bahnhof Bülowstraße gestern am frühen Abend: Zug nach Pankow erst in vier Minuten.

Bibber-Ende

Die Bahn nach Spandau bringt die Erlösung vom einsamen Warten bei sibirischer Kälte in den S-Bahnhof Warschauer Straße.

Warten auf …

In Spandaus gläsernen Kathedrale der rollierenden Verzögerungen harren Gestalten unvorhersehbar ungleiche Minuten ihrer Bahnen, die da kommen oder nicht kommen mögen.