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Grandhotel

Hotel am Steinplatz

Für mich gehört es zu den schönsten Gebäuden Berlins: das Haus am Steinplatz, erbaut Anfang des 20. Jahrhunderts nach Plänen der Jugendstil-Ikone August-Endell. Jahrzehntelang beherbergte es ein legendäres Hotel: die Pension am Steinplatz. Der Familienbetrieb gehörte zu den führenden Häusern Berlins, reiche Adlige und berühmten Künstlern war es ein zweites Zuhause. In den Nachkriegsjahren ging hier die Westberliner Film, Theater- und Literaturprominenz ein uns Aus. Später dann diente das Haus als gediegenes Seniorenheim, dann stand es jahrelang leer, ging durch die Hände mehrerer Eigentümer, verfiel. Die Wiedergeburt jetzt ist wie Déjà-vu mit seinen glanzvollsten Zeiten: vor wenigen Tagen wurde es frisch saniert als Luxushotel wiedereröffnet.

Lesetipp zur Geschichte des Hotel am Steinplatz: „Endells entwürdigtes Erbe“

Aufstieg

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Gesäumt von edlen, mit wunderbaren Schnitzereien verzierten Holztäfelungen und ausladenden Wandmalereien führt dieser prächtige Treppenaufgang unter einem gewölbten, von einem vielarmigen Luster erhellten Blütenhimmel von den Niederungen der Straße hinauf in die herrschaftliche Beletage eines über 100 Jahre alten Bürgerhauses in der Meinekestraße.

Erstarrt

Einst diente es der Gesundheit. Viele Menschen verdankten im ihre Genesung. Vergessen! Wer weiß denn noch, das dieses alte Haus am Bleichröderpark einmal als Sanatorium errichtet worden ist. Später rollte hier der Rubel. Der Pankower Fiskus hatte jenseits des prächtigen Portals jahrzehntelang sein Hauptquartier augeschlagen. Jetzt geht gar nicht mehr. Von der einstigen Bedeutung ist nicht mehr zu spüren. Leere Fenster, zerborstene Scheiben, bröselnder Putz, eine blecherne Wand versperrt jeden Zugang ins Innere. Verfallen und Verlassen. Trost- und leblos. Wie ein erkaltetes Herz. Nur die Graffiti und ein paar Spuren im Schnee lassen erahnen, dass sich dann und wann rund um die alten Mauern doch noch etwas regen muss.

Löwenbändiger

Löwenbändiger

Die beiden prächtigen Löwenköpfe können niemandem wirklich gefährlich werden. Denn sie müssen die Last der rankenverzierten Säulen tragen, auf denen das Vordach dieses herrlichen Eingangsportales am Viktoria-Luise-Platz ruht. Trotzdem bricht bei vielen, die sich diesem kunstvollen Torbogen nähern, oft der pure Angstschweiß aus. Denn sie wissen, was hinter den Flügeln der hölzernen Tür auf sie wartet: der Zahnarzt.

Bruderkunst

Jugendstil-Stuck in der Goethestraße
Wundervoller Stuck über einem Eingangsportal in der Goethestraße in Charlottenburg. Jugendstil-Pracht, die wir einem Brüderpaar verdanken: 1902/1903 bauten die Architekten Curt und Arthur Reimer das herrliche Wohn- und Geschäftsgebäude mit der Hausnummer 69.

Visuelle Pein

Visuelle Pein

Über Kunst und Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Dieses schäbige Gekritzel allerdings wirkt wohl auf jeden Sehnerv extrem toxisch. Es gibt nur einen Ausweg, die sensiblen Pupillen vor einem solch schmerzhaften Anblick noch zu schützen: man hält sich beide Augen zu – so wie dieser Junge in der Kreuzberger Naunynstraße.