Herzenstür

Herzenstür im Wedding

Ungeöffnete Liebeserklärung im Wedding.

Pollerstulpen

Pollerstulpen

Gehäkelte Überzieher für die eisernen Begrenzungspfeiler, in allen Farben, immer üppig, teils extravagant verziert: Omas Handarbeitskunst adaptiert für den Berliner Straßenraum. Heute entdeckt in der Steinmetzstraße Ecke Kurfürstendstraße in Schöneberg.

Helfende Hand

Helfende Hand bei der Sonnenfinsternis

Der Schnappschuss von der Sonnenfinsternis gelingt dank schattenspendender Unterstützung aus dem Off.

Buntes Balkonien

Buntes Balkonien

Bär, Blumen, Hase, Windrad, Vogelhäuschen: vielfarbiger Plunder hebt diesen Schöneberger Balkon aus dem schmucklosen Umfeld hervor.

Keine Termine mehr

Mit Pediküre und neuen Look wird es hier in der Erdmann-/Ecke Helmstraße heute nichts mehr. Da müssen sich Vierbeiner und Frauchen wohl woanders nach einem rassigen Coiffeur umschauen.

Potentielle Stammkneipe No. 7

Die ausladenden Fensterkleider dieser Gaststätte am Heilmannring stammen mit Sicherheit noch aus der Zeit, als die ADO-Werbung in der Flimmerkiste lief. Auch wenn sie nicht mit der berühmten Goldkante aufwarten können, sind sie zweifellos der Blickfang der Kneipe. Hinter den Vorhängen verbirgt sich irgendwo der ominöse Stammtisch. Ich bevorzuge allerdings auch beim Bier eine freie Sicht. Schade, sonst hätte es etwas werden können mit einer etwas längeren Liasion zwischen dieser Wirtschaft im Charlottenburger Norden und mir.

Pimmel über Berlin

Penis-Skulptur am taz-Haus

Fest zementierte Persiflage auf den peinlichen Penis-Prozess um Bild-Chefredakteur Kai Diekmann und das täglich in penetrant großen Lettern ausgestoßene, eher dürftige journalistische Ejakulat des Springerschen „Boulevard“-Blattes. Die Skulptur des Bildhauers Peter Lenk ziert die Ostfassade des Rudi-Dutschke-Hauses in der gleichnamigen Straße. In dem Gebäude sitzt auch die Redaktion des linksalternativen Sprachrohrs „taz“. Wie es wohl deren Schreiberlinge finden, Tag für Tag unter der über fünf Stockwerke hinaus erigierten Fuchtel eines Alphatierchens aus dem verfeindeten Springerimperium schuften zu müssen?

Popeline(n) mit Bär

Popeline(n) mit Bär

Gute Mine machen Berliner Bär und die beiden Models bei der Präsentation der Grau-in-Grau-Kollektion des Jahres 1960. Vielleicht sind es aber auch nur zwei Touristinnen, die sich mit ihren im Dorfladen erworbenen Einheitsmänteln und dem Berliner Wappentier – hier übrigens dargestellt von einem Knut-Vorgänger und nicht dem eigentlich authentischen Braunbär – vor den Gattern des Zoos am Hardenbergplatz ablichten lassen wollten.

Romantisiertes Rubel-Rollen

Valentinstag

Der heutige Valentinstag scheint mittlerweile ja hauptsächlich als rosafarbene Staffage für ein kommerzielles Großkampfereignis zu dienen. Neben dem schon traditionellen „Am 14. Februar ist Valentinstag“-Stakkato der Blumen- und Süßwarenzunft ist der „Tag der Liebenden“ als Marketing-Instrument nun offenbar fast jeder Branche recht. So unverblümt wie dieser Klamottenladen in der Nürnberger Straße in Charlottenburg bekennen sich aber nur wenige zur herzzerreißenden Geldscheffelei: die an die Schaufenster geklebten Valentinswünsche bestehen doch tatsächlich aus unzähligen Rabattzetteln. Rupft man einen davon aus dem Herzen und legt ihn dann in diesem Geschäft auf den Tresen, darf man auf ein paar Euro Nachlass hoffen – vorausgesetzt man investiert dort insgesamt mindestens eine dreistellige Summe in neue Kluft.

Fabrikpalast

Fabrikpalast

Eine hauchdünne Schicht Schnee überzieht die Relikte der alten Jute- und Baumwollspinnerei in Potsdam. Der burgartige Klinkerkoloss kontrastiert mit den filigranen, ebenfalls weiß „gepuderten“ Ästen und Zweigen der knorrigen Eiche. (Mehr zu dem Geschichte und Zukunft des Gebäudes gibt es hier zu lesen.
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Vermintes Gelände

Tretmine in Berlin-Mitte

Da sind wohl die Plastikbeutel zur Aufnahme der fäkalen Hinterlassenschaften eines Großstadthundes ausgegangen! Wenigstens ist die für solche Fälle vorgeschriebene Warnflagge gehisst und warnt den auf Schuster Rappen die Chausseestraße durchschreitenden Zeitgenossen vor den Gefahren des Kothaufens . Ich möchte mir allerdings nicht vorstellen, wie viele von diesen Fähnchen künftig die Bürgersteige Berlins zieren werden, wenn die EU-Menschen im offensichtlich tretminenfreien Brüssel tatsächlich ihren gerade angekündigten Plastiktüten-Bann implementieren sollten.

Die Farbe der Erinnerung

Die Farbe der Erinnerung

Innehalten und Gedenken an Gegangene und Vergangenes. Ein kleine Flamme befeuert bewegende Gefühle. Es herrscht eine besondere Stimmung am heutigen Totensonntag auf dem Friedhof der Französich-Reformierten Gemeinde an der Chausseestraße.

Multimediales Nebeneinander

Kommunikatives Schweigen in der U2.

Klopse vom Klo

„Männer“ – dezent weist das emaillierte Schild an dem reichverzierten und grünlackierten Häuschen unter den U-Bahnbögen am Schlesischen Tor darauf hin, wo einst Pissoirs den Inhalt zum Platzen voller Blasen abführten. Heute werden in dem Büdchen andere Bedürfnisse bedient. Trotzdem heißt es oft Schlange stehen. Denn hier werden jetzt Burger-Variationen kreiert, die anscheinend ziemlich vielen Leuten ganz gut schmecken – und die dafür mitunter ziemlich langes Warten in Kauf nehmen. Frisches Bier gibt´s auch. Und ein paar (meistens besetzte) Stehtische, die im Takt der obendrüber rollenden U-Bahnen erzittern. Dazu großstädtische Geräusch- und Geruchskulisse im multikulturellen Ambiente. Herz, was will´ste mehr?

Unter den Laternen …

… turtelt wer wohl mit wem? Kohl küsst Gorbi? Stalin liebt Lenin? Frau Merkel schnäbelt Putin? Am Vorabend des 25jährigen Mauerfall-Jubiläums strömten Abertausende an diesem Gemälde des malenden Freibeuters Dmitri Vladimirowitsch Vrubel an der East-Side-Gallery vorbei, fotografierten es und sich mit ihm und spekulierten wahrlich wild über die Identität der in gegenseitiger Zuneigung zerfließenden Geschöpfe. Ich konnte kaum glauben, was ich da hörte. Irgendeiner fand dann dank Smartphone und App die Lösung und schrie sie stolz in die Nacht: es sind der Erich und der Leonid, die Schlawiner.