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Rind(isch)er-Wahnsinn

In den dunklen Straßen hinter dem Bahnhof Zoo haben sich kreative Köpfe offenbar genug Stoff für plakative Visionen besorgt. Bei „halluzinativen“ Brain-Stormings ist einem von ihnen eine Überschrift aus ferner Vergangenheit entfallen. Aufgegriffen in einer brüllenden Lokal-Kampange für eine der ungezählten „…ando“-Webcompanies, entlockt dieser Anblick bereits dem Betrachter jenen verzweifelten Schrei, der sonst erst den Empfängern beim Öffnen der in diesem Fall wohl fettdurchtränkten Pappschachteln entfährt. Denn wer Christiane F.´s eindrückliche Geschichte „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ tatsächlich gelesen hat, würde den Buchtitel kaum für eine solch burleske Publicity verwenden. Aber Texte, die über Twitter- oder Whatsapp-Länge hinausgehen, sind oft halt nichts für Marketingmacher oder Nutzer von Fast-Food-Apps.

Der „rindische“ Werbe-Wahnsinn verhüllt derzeit das dem Tode geweihte „Aschinger-Haus“ am Zoo.

Damenquartett mit Bär

Damenquartett plus Bär

„Wir waren auch da, wo der Bär steppt!“ – Vier Frauen aus der westdeutschen Provinz posieren an einem sonnigen Tag vor dem Bahnhof Zoo mit ihren Täschchen und einem etwas zotteligen Vorzeigexemplar der Gattung „Berliner Bär“. (Um 1960)

Untergrundblüten

Ein typisches Sonntagsbild: ein Meer aus farbenprächtigen Blumen. Das besondere aber: diese Blüten entfalten ihre Schönheit ein paar Meter tief unter der Erde. Vor einem Blumengeschäft im U-Bahnhof Zoologischer Garten warten die kunterbunten Sträuße darauf, von irgend jemandem mitgenommen zu werden, um jemand anderem eine Freude zu bereiten.

Ein eisiger Zug

Obwohl sich Eis und Schnee zwischen den Puffern festgesetzt haben, rollt dieser Regionalexpress vom Bahnhof Zoo mit nur fünf Minuten Verspätung fast pünktlich Richtung Dessau los. Das ist keine Selbstverständlichkeit, haben doch zwanzig Zentimeter Neuschnee in den vergangenen Tagen den Betriebsablauf in dem vom Börsenwahn des Hartmut Mehdorn noch immer schwer gezeichneten Bahnkonzern ins Chaos gestürzt.