Parkleben
Sonntägliches Flanieren und Plauschen bei wohliger Frühlingssonne auf dem Dahlemer Kaiser-Wilhelm-Platz.
Sonntägliches Flanieren und Plauschen bei wohliger Frühlingssonne auf dem Dahlemer Kaiser-Wilhelm-Platz.
Nach zehn Stationen im Untergrund fährt ein Zug der Linie U3 nach Krumme Lanke am Bahnhof Breitenbachplatz wieder in die Sonne.
Wer die Augen offen hält und sich auch einmal ein wenig bückt oder streckt, kann manchmal viel versprechende Entdeckungen machen. Unter dieser verwitterten Plane auf der Domäne Dahlem zum Beispiel verbergen sich die stolzen Rösser und prächtigen Kutschen eines alten Karussells. Und wer weiß: vielleicht setzen sie sich bald mit lautem Glockengeläut in Bewegung.
Angst? Spannung? Neugier? Mit welchen Gefühlen man wohl diese Tür öffnet und was einen dann dahinter erwartet? Gesehen auf dem Gelände des ehemaligen US-Headquarters in Dahlem.
Umrahmt vom goldenen Birkenlaub und prächtig illuminiert von der tiefstehenden Herbstsonne wird die Muschelkalk-Fassade am Hauptgebäude des einstigen US-Hauptquartiers in Dahlem zum Blickfang. Hinter den Fenster im ersten Stock liegt der berühmte Kennedy-Saal. Dort mussten West-Berliner Oberbürgermeister wie Ernst Reuter oder Willy Brandt regelmäßig dem amerikanischen Stadtkommandanten Bericht erstatten, dort sprach JFK während seines legendären Berlinbesuchs mit seinen Offizieren, von dort organisierte General Clay die legendäre Luftbrücke. Das geschichtsträchtigen Hauptgebäude wie auch die anderen denkmalgeschützten Bauten auf dem riesigen Grundstück sollen übrigens bis 2014 saniert und zu Wohnzwecken umgebaut werden.
Lesetipps zum ehemaligen US-Hauptquartier:
Clay, Kennedy und Kalter Krieg – Eindrucksvolle Fotos aus dem einstigen US-Hauptquartier in Dahlem
Dahlemer Diva mit American Spirit – Zur Geschichte des einstigen US-Hauptquartiers an der Zehlendorfer Clayallee
Diese Treppen lief schon Brad Pitt hinauf als er in Tarantinos „Inglourious Basterds“ einen erbarmungslosen Nazi-Killer mimte. Viel bedeutender – zumindest für Berlin – aber war die Schaffenskraft eines anderen Amerikaners, der viele Jahre lang fast täglich diese Stufen hinauf- und hinabstieg: General Clay. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs amerikanischer Stadtkommandeur in Westberlin, koordinierte Clay vom Headquarter der US-Army in Dahlem während einer der heißesten Phasen des kalten Krieges die Berliner Luftbrücke. Die aus vielen Filmen bekannte imposante Eingangshalle auf meinem Foto gehört zum Haupthaus des noch immer abgeschotteten Areals. Bald allerdings soll die seit dem Abzug der Amerikaner verwaiste Anlage zu einem Wohnpark werden. Ich hatte das Glück hier einige Fotos machen zu dürfen.
Lesetipps:
„Clay, Kennedy und Kalter Krieg“ – Mehr Fotos und Infos zur Geschichte des einstigen US-Hauptquartiers in Dahlem
„Dahlemer Diva mit American Spirit“ – Infos zu dem Wohnungsbauprojekt im ehemaligen US-Hauptquartier in Berlin-Dahlem
Berlin. Ein Loch in der Mauer. Ohne Wende und Wiedervereinigung würde es nicht existieren. Denn infolge der politischen Veränderungen zogen die Allierten aus Berlin ab. Auch die US-Army verließ ihr im feinen Dahlem gelegenes Headquarter. Seitdem stehen die Bauten an der Clayallee leer.
Nur wenn mal wieder ein Team aus irgendeiner Traumfabrik anrückt, kehrt hierher etwas Leben zurück. Bekanntester Film, dem die Clay Barracks als imposante Kulisse dienten, ist sicherlich Quentin Tarentinos „Inglourious Basterds“. Außer dem Streifen mit Brad Pitt und Hans Landa wurden noch jede Menge weiterer bewegter Bilder auf dem geschichtsträchtigem Areal gedreht. Für eine dieser Produktionen wurde dieser Mauerdurchbruch in einem der endlosen Korridore errichtet. Letztendlich ist dieses inszenierte Loch in einer Wand in Dahlem erst durch den Mauerdurchbruch ein paar Kilometer weiter östlich möglich geworden.
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