Beiträge

Stationäres Stillleben

Kein Rad dreht sich, kein Mensch regt sich. Augenblicke der Bewegungs- und Leblosigkeit in der U-Bahnhalle (U5) im Hauptbahnhof.

Multimediales Nebeneinander

Kommunikatives Schweigen in der U2.

Distanz

„Zwar in weitem Abstand, doch immerhin als der Nächste.“ – Treffsicher umschrieb der römischen Epiker Virgil bereits vor zweitausend Jahren diesen zwischenmenschlichen Raum, der sich gestern am Berliner Hauptbahnhof auftat.

Für ´ne Kippe und ´n paar Cent

Ausharren für ne Kippe und nen Cent

Nicht nur bei Google ist die Stichwortkombination „Einsamkeit“ und „Berlin“ eine häufig eingegebene Kombination. Wenn man mit offenen Augen durch die Stadt läuft, begegenet man ihr trotz des brausenden Lebens in den Straßen immer wieder. Zu den Orten, wo die Isolation und Verlorenheit der Menschen ganz besonders offen zu Tage tritt, gehören – finde ich – die U-Bahnhöfe. Eine meiner Lieblingsfotos – „Sicherheitsabstand“ – spiegelt die zwischenmenschliche Distanz besonders deutlich wieder.

Aus das heutige Foto nimmt sich in ähnlichem Ambiente dieses Themas an: stoisch seinen Pappbecher hochhaltend saß dieser Jemand Tag für Tag an ein- und derselben Stelle auf jener Treppe, die herunterführt vom glitzernden Kudamm in die schmuddelige U-Bahnstation gleichen Namens. Er harrte aus, immer hoffend, dass vielleicht irgendwann irgendein anderer jemand vorbeikommt, sich zu ihm runterbeugt, und ihm, wenn schon keine zwei, drei nette Worte übrig sind, so doch zumindest ein paar Münzen oder eine Zigarette in das papierene Gefäß steckt.

Dieses Bild ist mein Beitrag zum Thema „Einsamkeit“ im Rahmen des

Logo_1614

Sicherheitsabstand

Und wie still in dick verschlossener Höhle
Ganz unangerührt und ungeschaut
geht ein jeder fern und fühlt: alleine.

In sehr enger Anlehnung an Alfred Wolfensteins Gedicht „Städter“ fotografiert im U-Bahnhof Paradestraße.

Orientierungshilfe

Orientierungshilfe

Wo es hier lang gehen soll, ist nun wirklich eindeutig. Nicht aber, ob sich dank dieses richtungsweisenden Graffitis irgendjemand animiert fühlt, das bunt verzierte Entrée dieses maroden Lagerschuppens tatsächlich zu betreten. Fotografiert auf dem langsam vor sich hin gammelnden Gewerbeareal an der Moabiter Heidestraße.

Die Nachzüglerin

Spätling

Das letzte Foto meiner kleinen Halbmarathon-Trilogie ist jener tapferen Sportlerin ganz am Ende des riesigen Läuferlindwurms gewidmet, der sich am Sonntag durch Berlin kämpfte. Die Konkurrenten bereits außer Sichtweise und schon fast ohne anfeuernde Zuschauer, lief die Nachzüglerin ein einsames Rennen – dabei stets getrieben von den Reinigungsfahrzeugen der BSR, deren Vorhut bereits am äußersten linken Bildrand auftaucht.

Allein unter Bienen

Kaum streicheln ein paar Sonnenstrahlen nach so vielen grauen Tagen wieder Seele und Gemüt, schon schwärmen sie wieder aus. Zumindest im Tiergarten bin ich für die Jahreszeit ungewöhnlich großen Scharen von Drahteseln begegnet und dabei fast über den Haufen gefahren worden. Etwas friedlicher geben sich die Zweirad-Rudel, wenn sie rasten – wie hier an der Schleusenbrücke. Dann kann man sich den Velos auch schon mal ohne Gefahr für Leib und Leben nähern – und dabei manch interessante Beobachtung machen. Wie z.B. diese Clown-Tröte, die allein unter zahllosen Bienen-Hupen offenbar ganz zufrieden ist.