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Pop und Gay

Pop und Gay

Huckepack für Sixpacks: Zünftige Reiterspiele gab es wohl am vergangenen Samstag am Männerstrand im Schatten des Hauptbahnhofs zu bewundern. Außerdem zelebrierte offenbar im Schatten des Lesbisch-Schwulen-Stadtfestes auch das Millionengrab "Goya" am Nollendorfplatz ein spritziges One-Night-Stand als poppige Flirt- und Kontaktbörse. Diese Perzeption penetriert zumindest für einige Sekunden beim Anblick dieser schrillen Plakate am Ernst-Reuter-Platz meine Gehirnwindungen.

Der Nicht-Platz

Im Sommer blubbern seine zentralen Wasserspiele nur dann, wenn sich ein barmherziger Sponsor gefunden hat. Aber eigentlich ist es auch egal, ob die Fontäne in der Mitte des Ernst-Reuter-Platzes sprühen oder nicht. Denn für Fußgänger und Radfahrer sind sie hinter dem vielspurigen Straßenrondell eh unerreichbar. Auch die abertausende von Autofahrern, die sich mit ihren blechernen Lieblingen täglich entgegen dem Uhrzeigersinn in den spiralförmig angelegten Kreisverkehr stürzen, nehmen die Springbrunnen höchstens aus den Augenwinkeln für einige Millisekunden wahr. Dieses Musterbeispiel eines menschenfeindlichen ‚Nicht-Platzes‘ verdanken die Berliner den in ihre eigenen ‚Visionen‘ verliebten Architekten Werner Düttmann und Bernhard Hermkes.