Beiträge

Umzingelt!

Umzingelt!

Wie ein Rudel Wölfe hat die Kranenmeute ihr Opfer umzingelt. Haben sie es auf die grünlich schimmernde Kuppel abgesehen? Eisernen Tentakeln gleich scheint Ausleger um Ausleger nach der gewölbten Kirchenkrone zu greifen. Doch die Potsdamer St. Nikolai-Kirche hat nichts zu befürchten. Die einbeinigen Gewichtheber im Eiffel-Kostüm interessieren sich nicht für den einst von Schinkel entworfenen Sakralbau. Vielmehr sind sie vollauf damit beschäftigt, dabei zu helfen, dass der brandenburgische Landtag sich bald im feudalen Schlossgewand zeigen kann.

Die scheinbare Belagerung habe ich heute früh im sommerlichen Nieselregen von der Breiten Straße aus abgelichtet.

Spektrale Dignität

Spektrale Dignität

Das durch die herrlichen nach Entwürfen von Schinkel ausgeführten Glasfenster in allen Regenbogenfarben einfallende Licht und die ausgeklügelte Innenbeleuchtung erzeugen in der Friedrichswerderschen Kirche ein so heiteres wie erhabenes Ambiente.

Lesetipp zur Friedrichswerderschen Kirche: Schinkels schönes Schmerzenskind

Sakrale Schönheit

Schinkels sakrales Meisterstück

Die Zwillingstürme der Friedrichswerderschen Kirche spiegeln sich in der Glasfassade des Außenministeriums. Gerade der Kontrast zu den ultramodernen Neubauten hebt die schlichte Eleganz des Schinkelschen Baukörpers hervor – besonders wenn die Morgensonne für eine warme Beleuchtung sorgt.

Lesetipp zur Friedrichswerderschen Kirche: Schinkels schönes Schmerzenskind

Simultankirche

Simultankirche

Nach jahrelangem Hin und Her segnete König Wilhelm III. 1824 endlich die Pläne von Preußens berühmten Baumeister Karl Friedrich Schinkel für eine schmale, doppeltürmige Backsteinkirche auf der Spreeinsel Friedrichswerder ab. Das besondere an dem Gotteshaus: es sollte gleichzeitig zwei Gemeinden unterschiedlicher Christenkirchen eine spirituelle Heimat bieten: den Preußisch-Unierten und den Französisch-Reformierten. Letzte tauften den Sakralbau „Temple du Werder“, erstere „Friedrichswerdersche Kirche“. Im zweiten Weltkrieg erheblich beschädigt, vegetierte die einstige Simultankirche über vier Jahrzehnte als Ruine in Berlins kommunistischer Mitte vor sich hin. Erst kurz vor der Wende wurde sie wieder für die Allgemeinheit zugänglich, im Arbeiter- und Bauernstaat natürlich nicht als Kirche sondern als Zweigstelle der Nationalgalerie und des Schinkelmuseums. Seitdem ist das Kirchenschiff Heimstatt und Ausstellungsraum für die schönsten Skulpturen des 19. Jahrhunderts.