Beiträge

Wenn friedlich tödlich heißt…

Wo friedlich tödlich bedeutet

Explosionen, Zerstörung, Verseuchung, Sperrzone, Evakuierung, Liquidatoren, Zwangsumsiedlung, Notunterkunft, Vertriebene, Flucht, Angst, Verzweiflung, Sterben, Tod! Nein, das ist keine Kriegsberichterstattung, sondern nur das Standardvokabular, mit denen gemeinhin die Folgen realer Störfälle bei der sogenannten friedlichen Nutzung der Kernernergie beschrieben werden – siehe Tschernobyl und Fukushima.

Aber kann man eine Technologie, die im Falle des offensichtlich gar nicht so unwahrscheinlichen Versagens das Potential hat, hunderttausende Menschen zu töten und weite Gebiete für unbestimmte Zeiten unbewohnbar zu machen, überhaupt friedlich nennen? Großmännische Vorstände von Versorgern und von strahlenden Lobbyisten umsorgte Politiker beschwichtigen da gerne mit Floskeln vom ‚vertretbaren Restrisiko‘. Vertretbar für wen? Kann irgendjemand bei zwei apokalyptischen Unfällen innerhalb eines Vierteljahrhunderts überhaupt noch das Wort ‚Restrisiko‘ guten Gewissens in den Mund nehmen?

Gestern jährte sich zum 25. Mal das Reaktorunglück von Tschernobyl. Im Gedenken daran gab es in Berlin zahlreiche Veranstaltungen. Dabei stand natürlich das Schicksal der Menschen in den besonders betroffenen Gebieten der Ukraine und Weißrusslands im Mittelpunkt. Aber es wurden auch die Fragen nach dem zukünftigen Umgang mit der Atomenergie – wie hier im Französischen Dom – intensiv diskutiert. Das Ergebnis war ein klarer Konsens: die Kernenergie ist wenn überhaupt nur noch für eine sehr begrenzte Zeit des Übergangs zu akzeptieren. Allerdings bleibt es eine harte gesellschaftliche Aufgabe, einige ignorante ‚Ewig-Gestrige‘ in den Prozess der energiepolitischen Evolution einzubinden. Gestern gelang das nicht, glänzte die Atomlobby doch nur durch kollektive Abwesenheit. Wahrscheinlich fürchten sich die Energie-Dinos vor dem öffentlichen Eingeständnis, dass sie – ganz so wie Goethes Zauberlehrling über seine Geister – keine wirkliche Kontrolle mehr über ihre ach so friedliche Technologie haben.

Mission accomplished!

Das Resultat steht fest: Die Wähler waren nicht bereit, die Eskapaden des Herrn Ministerpräsidenten Mappus länger zu akzeptieren (Wortlaut leicht abgewandelt nach Mappus, Stefan. 2010). Unglaublich: das am Samstag während der Anti-Atomkraft-Demo im Berliner Tiergarten noch plakativ geforderte Mappus-Moratorium ist gestern Realität geworden. Jetzt bleibt zu hoffen, dass die neue gewählte grün-rote Landesregierung es tatsächlich auch besser macht. Schaun wir mal!

Message an Merkel

Atomkraft? Nein Danke!

Machtvolle Meinungsdemonstration: Mehr als hunderttausend Atomkraft-Gegner brachten gestern im Tiergarten nicht nur unmissverständlich zum Ausdruck, was sie über die Zukunft der Kernenergie denken sondern auch, was sie von dem unsäglichen parteipolitischen Gezeter halten, dass die Schwarzen, Gelben, Roten, Grünen und Dunkelroten im Kielwasser des tragischen Unglücks in Japan immer wieder aufs Neue anzetteln. Besonders schlecht kommt dabei die Regierung weg. Wen wundert das wirklich? Taktierender Schlingerkurs der Kanzlerin, unglaubwürdige Wendehälse á la Mappus, die aufgeflogene Volksverarschung durch Rainer Brüderle, den Menschen reicht es! Bleibt zu hoffen, dass die Message diesmal tatsächlich ankommt bei Merkel & Co.. Allein die gefühlte unendliche Ferne dieser Personen von uns Bürgern lässt mich daran zweifeln.

Ein Eimer von Rainer

Ein Eimer von Rainer

Abschalten! Die Botschaft ist eindeutig. Wie diese beiden verlangten heute zehntausende Menschen zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor das Ende für die Kernkraft. Doch ob diese Forderung die Regierung tangiert? Wohl eher nicht. Wessen Interessen Mutti und ihre Atom-Bubis tatsächlich dienen haben sie gerade wieder einmal allzu deutlich demonstriert. Hat doch der Cheflobbyist von der Scheckbuchpartei mal wieder zu viel geschwätzt bei den spendierfreudigen Sponsoren. Und so weiß nun jeder, was Rainer Brüderle und Konsorten tatsächlich übrig haben fürs Volk und seine Wünsche: nur tiefste Verachtung und einen Eimer voll strahlendem Müll.