Eine Geschichte, die nicht mehr (weiter-)geschrieben wird!
Plastisches Stillleben in der Florastraße in Pankow
Plastisches Stillleben in der Florastraße in Pankow
Schaufenster wie eine Fata-Morgana: Lädchen in Kreuzberg.
Der heutige Valentinstag scheint mittlerweile ja hauptsächlich als rosafarbene Staffage für ein kommerzielles Großkampfereignis zu dienen. Neben dem schon traditionellen „Am 14. Februar ist Valentinstag“-Stakkato der Blumen- und Süßwarenzunft ist der „Tag der Liebenden“ als Marketing-Instrument nun offenbar fast jeder Branche recht. So unverblümt wie dieser Klamottenladen in der Nürnberger Straße in Charlottenburg bekennen sich aber nur wenige zur herzzerreißenden Geldscheffelei: die an die Schaufenster geklebten Valentinswünsche bestehen doch tatsächlich aus unzähligen Rabattzetteln. Rupft man einen davon aus dem Herzen und legt ihn dann in diesem Geschäft auf den Tresen, darf man auf ein paar Euro Nachlass hoffen – vorausgesetzt man investiert dort insgesamt mindestens eine dreistellige Summe in neue Kluft.
Die Leidenschaft sollen sie so richtig anfachen, die Athmosphäre zum Knistern bringen, das Liebesspiel bis zur Ekstase befeuern: heiße Dessous für Sie und Ihn. Doch das junge Paar läßt das Angebot dieses Geschäfts in der Köpenicker Grünstraße völlig kalt. Vielleicht liegt es an dem phantasietötenden Werbespruch, dessen abtörnender Charme direkt den spießigen 1950ern enstprungen zu sein scheint. Vielleicht aber auch daran, weil nichts in den mit Papier verhängten Schaufenstern überhaupt das Begehren wecken könnte. Da bringt jeder altbackene Liebestöter in Opas oder Omas Wäscheschrank die Hormone mehr in Wallung! Schade!