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Elternbürde

Elternbürde

Eltern sein heißt nicht nur die ganze Verantwortung zu tragen, sondern oft auch echte Lasten schultern zu müssen. Aufgenommen im U-Bahnhof Spichernstraße in Schöneberg.

Sicherheitsabstand

Und wie still in dick verschlossener Höhle
Ganz unangerührt und ungeschaut
geht ein jeder fern und fühlt: alleine.

In sehr enger Anlehnung an Alfred Wolfensteins Gedicht „Städter“ fotografiert im U-Bahnhof Paradestraße.

Wellenkonserven

Schöneberger Frisörgeschäft (ca. 1955)

Haltbare Locken konnte sich die Schöneberger Dame Mitte der 1950er Jahre in diesem Friseurlädchen kringeln lassen. Ein Salon für die frisurbewusste Frau aus dem Kiez, ganz im etwas biederen Charme des beginnenden Wirtschaftswunders. Aus meinem Berliner Bildarchiv.

Schlangen-Attacke

Schlangen-Angriff

Verzweifelt unter dem Ballon zappelnd, versucht das Mädchen alles, um die zähnefletschende Luftschlange von sich fernzuhalten. Ob das gasgefüllte Reptil sich davon beeindrucken lässt und von ihr ablässt?

Die brenzlige Szene mit dem Schlangenangriff habe ich gestern Abend bei der Monsterparade der Gruppe Plasticiens Volants am Breitscheidplatz aufgenommen.

Die Ruhe im Buche

Die Ruhe im Buche

„Ich habe Ruhe gesucht, überall und habe sie am Ende gefunden in einem engen Winkel bei einem kleinen Buche“. – Die Worte Franz von Sales scheint dieser Velotaxi-Fahrer verinnerlicht zu haben. Unbeeindruckt vom Trubel um ihn herum genießt er sichtlich seine kurze literatrische Pause zwischen zwei Touri-Fuhren durch die Berliner Mitte.

Glasharfe

Glasharfe

Zarte klare Melodien aus halbvollen (oder halbleeren) Gläsern zu zaubern, das ist die Kunst des Sergey Karamyshev. Mit sanften und doch bestimmten Bewegungen der Fingerspitzen, die an einen Harfenspieler erinnern, bringt er die Gefäße zum klingenden Schwingen. Gesehen und gehört am Rande der Museumsinsel.

Einlochen

Einlochen

Das erste echte Sommerwochenende seit Menschengedenken, da strömen die Berliner gleich en masse ins Freie. Zumindest gestern Nachmittag schien die Sonne dabei auch recht eigenartige Kräfte freizusetzen. Jedenfalls konnte man zwischen all den Grillern, Picknickern und Chillern im Volkspark Friedrichshain so manchen bei reichlich seltsamen Ritualen bestaunen. Wie z.B. dieses Trio hier, das mit gymnastisch anmutenden Verrenkungen versucht, einen unterm Gesäß baumelnden Kugelschreiber ohne Einsatz der Hände in eine Bierflasche zu bugsieren.

Kaiserblick

Kaiserblick

Wie dieses Paar dürften auch Wilhelm und Auguste Viktoria die herrliche Aussicht auf Lustgarten und Altes Museum genossen haben, wenn sie denn mal die Muße fanden, aus den Fenster des Nordflügels ihres Berliner Schlosses zu schauen. An dem wundervollen Blick aus den oberen Etagen der Humboldt-Box kann man sich übrigens auch dann berauschen, wenn man der in diesem futuristischen Kasten propagierten Wiederauferstehung des einstigen preußischen Protzbaus ansonsten nicht viel abgewinnen kann.

Durchbruch

US-Hauptquartier Dahlem: Mauerdurchbruch

Berlin. Ein Loch in der Mauer. Ohne Wende und Wiedervereinigung würde es nicht existieren. Denn infolge der politischen Veränderungen zogen die Allierten aus Berlin ab. Auch die US-Army verließ ihr im feinen Dahlem gelegenes Headquarter. Seitdem stehen die Bauten an der Clayallee leer.

Nur wenn mal wieder ein Team aus irgendeiner Traumfabrik anrückt, kehrt hierher etwas Leben zurück. Bekanntester Film, dem die Clay Barracks als imposante Kulisse dienten, ist sicherlich Quentin Tarentinos „Inglourious Basterds“. Außer dem Streifen mit Brad Pitt und Hans Landa wurden noch jede Menge weiterer bewegter Bilder auf dem geschichtsträchtigem Areal gedreht. Für eine dieser Produktionen wurde dieser Mauerdurchbruch in einem der endlosen Korridore errichtet. Letztendlich ist dieses inszenierte Loch in einer Wand in Dahlem erst durch den Mauerdurchbruch ein paar Kilometer weiter östlich möglich geworden.

Lesetipps:
„Clay, Kennedy und Kalter Krieg“ – Mehr Fotos und Infos zur Geschichte des einstigen US-Hauptquartiers in Dahlem
„Dahlemer Diva mit American Spirit“ – Infos zu dem Wohnungsbauprojekt im ehemaligen US-Hauptquartier in Berlin-Dahlem

Arrulos y Curruloas

Arrullos y Currulaos

Ein Trio mit Stimme verwandelte gestern das sich im gefühlten Herbst befindliche Berlin in ein tropisches Paradies. Zumindest musikalisch. Die kolumbianische Kombo „Bahia Trío Más Voz“ bestand eigentlich aus fünf Musikern. Egal, jedenfalls brachte das verkappte Quintett die Stimmung im überfüllten Saal des Iberoamerikanischen Instituts zum Dampfen, nein zum Kochen! Mit traditionellen Instrumenten aus dem kolumbianischen Südwesten wie der Marimba (vielleicht irgendwie mit dem Xylophon verwandt) und der vielfältigen Percussion aus Cununos, Bombos und Tambores spielte die Gruppe Rhythmen voll Kraft und Lebensfreude. Wer da bei diesen mitreißenden afroamerikanischen Melodien noch still und ohne Zuckungen auf seinem Platz sitzen blieb, war entweder tot oder taub. Aber das waren zumindest zum Ende des Konzerts ohnehin nur eine Handvoll Menschen. Mehr von solch toller Musik!

Mauerblümchen

Rose am Savignyplatz

Filigran und edel zeigt sich diese schöne Rose, zart und wehrhaft zugleich. Trotz ihrer vollen Blüte und der kräftigen Triebe ist ihr Dasein einsam und trist. Denn obwohl viele hundert Menschen täglich an ihr vorbeigehen oder -fahren bemerkt kaum jemand die herrliche Blume. Auch diese junge Frau in der S-Bahn nach Potsdam nimmt von dem zierlichen Gewächs keine Notiz. Was gibt es schlimmeres für eine Rose als das Fehlen von bewundernden Blicken? Ein wahrlich trauriges Mauerblümchendasein im Schatten von S-Bahn und Brandwand!

Die Rose gehört zur „Weltenbaumgalerie“, einem Gesamtkunstwerk aus Skulpturen, Bild- und Spruchtafeln sowie alten S-Bahn-Türen an der Nordseite des S-Bahnhofs Savignyplatz in Charlottenburg.

Kreuzberger Sonnenschein

Es ist nicht die nach den regnerischen Tagen so ersehnte helle und wärmende Sonne, die dieses Trio so strahlen lässt. Die drei Fensterguckerinnen freuen sich vielmehr über den kleinen Jungen, den seine Mutter im Vordergrund links auf den Armen hält. Liebevoll und stolz hatte sie zuvor ihren ganz persönlichen Lichtblick den anderen Frauen präsentiert.

Humide Kapriolen

Humide Kapriolen

Ein Blick aus dem Fenster auf den Montag-Morgen-Himmel Welcher Frust! Es ist dunkel und grau wie im Spätherbst. Dauerregen – noch immer! Den dritten Juli-Tag in Folge fällt in einer Tour H2O aus den Wolken. Auch das Thermometer zeigt sich verschnupft: gerade mal auf 15 Grad ist die Quecksilbersäule draußen auf dem Balkon gestiegen. Einfach nur schäbig (gesprochen: schäbbich)! Mit diesem einen Wort wird im Ruhrpott solches Mistwetter abgekanzelt. Treffender kann man es nicht ausdrücken.

Sollte jetzt nicht Sommer sein? Mit viel Licht, Wärme und Sonne? Aber erfahrungsgemäß wird alles lamentieren Petrus oder wer auch immer an den Schalthebeln der Wettermaschine sitzt wahrscheinlich nicht besonders beeindrucken. Diese klimatischen Unbilden kann man wohl nur aussitzen, sich möglichst trocken halten und von sommerlicheren Zeiten träumen. Wie am Samstag in der Waldbühne. Da hat das mit dem Trockenhalten allerdings nicht so richtig funktioniert. Und auch das Warten war am Ende vergebens: das Konzert der Philharmoniker fiel ja bekanntlich ins Wasser. Hoffen wir mal, dass das kein schlechtes Omen für den Restsommer ist.

Pfadfinder

Pfadfinder

Hilflos verloren im Großstadt-Dschungel. Zwei voluminöse Koffer, die sich mit jedem Schritt schwerer über Pflaster und Asphalt ziehen lassen. Wo – verdammt noch mal – ist bloß das Hotel? Der erste Streit ("Ich habe dir doch schon vorhin gesagt, lass uns nach dem Weg fragen?") gefolgt vom ersten Fluch ("Zensiert!"). Dann weiter Stochern im Nebel.

Plötzlich ist er da, der Retter in der Not. Farbstilistisch vielleicht etwas eigensinnig, denn seine beige-grüner Tracht passt nicht so richtig zum silber-blau-gestreiftem Automobil. Aber er hat eine Karte und weiß wo es lang geht. Er führt die verirrten Seelen mit ihrer schweren Last zurück auf den rechten Pfad. Die gute Tat des Tages habe ich an der Kreuzung Joachimstaler Straße/Kantstraße aufgenommen.

Tisch-Fußballerinnen

Ein einfacher Bierzelttisch bietet diesen beiden Kickerinnen Schutz vor einem heftigen Platzregen, der am Samstag Mittag über Charlottenburg niederprasselte. Die Szene habe ich in Neuen Kranlereck während eines Street-Soccer-Turniers für Frauenteams auf den Chip bannen können.

Glück gehabt! Gerade noch rechtzeitig vor dem ganz großen Platzregen haben die beiden Kickerinnen einen halbwegs trockenen Unterschlupf gefunden. Die Szene habe ich gestern während des Street-Soccer-Turniers für Frauenteams im Neuen Kranzlereck auf den Chip bannen können.