Warten auf …
In Spandaus gläsernen Kathedrale der rollierenden Verzögerungen harren Gestalten unvorhersehbar ungleiche Minuten ihrer Bahnen, die da kommen oder nicht kommen mögen.
In Spandaus gläsernen Kathedrale der rollierenden Verzögerungen harren Gestalten unvorhersehbar ungleiche Minuten ihrer Bahnen, die da kommen oder nicht kommen mögen.
Neuneinhalb Augenpaare observieren aufmerksam das Geschehen auf der Straßburger Straße in Spandau.
Rund zweidreiviertel Jahrhunderte hat dieses kleine Haus bereits auf dem Buckel. Es befindet sich im Kolk, der wohl ältesten Ortslage Spandaus, ganz oben am nördlichen Zipfel der Altstadtinsel gelegen.Seit 1911 betrieben hier mehrere Generationen einer Familie eine Gaststätte. Die hieß seit 1948 „Alte Kolkschenke“ (ja, mit e und nicht mit ä). Eine prächtige Theke aus dunklem, polierten Holz, Tischchen mit rotweißkarierten Decken, rauchgeschwängerte Luft unter den durchgebogenen Deckenbalken und ein Bier (wenn auch „nur“ ein Kindl) für kaum mehr als ein Euro – schade, dass ich das nur ein paar Mal erleben durfte. 2012 schloss die Kneipe ihre Pforten – kein Nachfolger in Sicht, der die urige Wirtschaft fortführen wollte. Seitdem gammelt der betagte Fachwerkbau und hofft wie ich auf ein Wunder.
Nach dem Wurmomat endlich mal wieder eine kundenorientierte Verkaufsmaschine. Jetzt stehen einem prallen Fahrvergnügen an radfreundlichen Sonn- und Feiertagen auch keine spaßbremsenden Ladenöffnungszeitlimits mehr entgegen. Gesehen habe ich den sommergelben Schlauchomaten vor einem Fahrradgeschäft in der Pichelsdorfer Straße in Spandau.
Sonne und Weintrauben: eigentlich beste Bestandteile eines köstlichen Frühschoppens! Aber nicht nach solch einer nervenaufreibenden und langen Fußballnacht! Die „Traube“ in der Spandauer Wilhemstadt muss noch ein wenig warten.
Nur Kebab! Name ist Karte. Pizza, Pasta & Co müssen ein Trugbild sein. Dönerladen mit sonst widersprüchlichem Angebot in der Spandauer Klosterstraße.
Die globale Schifffahrtskrise hat offenbar auch Berlin erreicht. An diesem verblassenden Kunststoffkubus gab es einmal Passagen für einen Tripp mit dem Wannsee-Dampfer zu erwerben. Heute ist der Würfel mit der markanten Schornsteinattrappe durch einen massiven Metallzaun von möglichen zahlenden und blinden Passagieren rigoros getrennt. Der Kassenkiosk führt jetzt am Westufer der Spandauer Havel nur noch ein einsames Schattendasein.
Unter diesen Dächern tummeln sich (noch) Stuntmen und Sternchen. Seit den 1950er Jahren sind in jenen Hallen auf der Havelinsel Eiswerder (Spandau), die einst preußische Waffen- und Munitionsmanufakturen beherbergten, unzählige Seifenopern und Filme abgedreht worden. In einiger Zeit, so wird gemunkelt, sollen allerdings die Filmemacher alten Karosserien weichen.
Unscheinbar und schäbig wirkt die kleine Imbissbude in der Gatower Straße / Ecke Heerstraße auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick aber weckt sie alle Sinne und verspricht Erlebnisse, die tief unter die Haut gehen. Ich jedenfalls kenne in Spandau keine andere Stelle, wo oppulente Genüsse und echte Leidenschaften so hemmungslos aufeinandertreffen.
Warum die Verspätungen erst angezeigt werden, wenn der Zug schon längst hätte da sein sollen? Keine Auskunft! Warum der ICE Wolfsburg so gerne links liegen lässt? Man hört nur Ausflüchte! Warum der wie eine Kopie des dünnhäutigen HB-Männchens wirkende Ex-Bahnchef noch eine Abfindung erhielt statt Schadensersatz leisten zu müssen für verantwortungsloses Missmanagement (Börsentaugliche Zahlen auf Kosten der Sicherheit wie bei der S-Bahn-Tochter in Berlin)? Kein Kommentar! Da ist es ja mal echt überraschend, wenn die Deutsche Bahn so offen Mut zur Lücke beweist wie hier im Bahnhof Spandau.
Wann kann man schon einen mehr als 70 Jahre alten Wasp-Junior-Sternmotor „in echt“ bewundern? Da lohnte es sich heute beim Flugplatzfest in Gatow schon mal ganz genau hinzuschauen. Neben den dort beheimateten Exponaten des Luftwaffenmuseums flogen eine ganze Reihe von Oldtimern auf dem ehemaligen Flugfeld der Briten ein. So auch diese knallrote Beech „Staggerwing“ mit dem Wespen-Triebwerk.
Der elegante einmotoriger Doppeldecker stammt aus den 1930er Jahren. Die Maschine bietet in ihrer auch nach heutigen Maßstäben recht komfortablen Kabine neben dem Piloten bis zu vier Passagieren Platz. Als eines der ersten kleinen Reiseflugzeuge verfügte die Beech über ein einziehbares Fahrwerk. Angetrieben von dem 450 PS starken Pratt&Whitney Wasp-Junior schaffte die Maschine eine Reisegeschwindigkeit von 280 Kilometern pro Stunde – seinerzeit schneller als viele Jagdflugzeuge.
Irgendetwas fehlt noch an der eisernen Visage. Kritisch mustern die beiden Künstler ihre neueste Skulptur. Mund, Nase, Auge – alles schon dran an dem Schrottgesicht. Doch halt, wo ist das zweite Sehorgan? Oder ist es am Ende gar kein Antlitz aus altem Eisen, das da im Schatten der mächtigen Mauern der alten Spandauer Zitadelle das Licht der Welt erblickt?
Ein nagelneues blitzendes Schloss und eine schwere Kette aus massivem Eisen verrammeln die alte verwitterte Holztür. Kein Durchkommen, da nutzt kein Zerren, kein Rütteln an der verrosteten Klinke. Selbst ein Blick durch das große Schlüsselloch endet nur in nichts und alles sagender Finsternis. Warum macht jemand aus einem maroden Portal eine solche Hochsicherheitszone? Welches Geheimnis muss hier so aufwändig bewahrt werden? Wer kennt es? Wer hat schon einen Blick hinter diese geheimnisvolle Tür im Ostflügel der Zitadelle Spandau riskieren können?
Ein knappes Dutzend imposanter und doch zugleich filigraner Schwibbögen schafft hier eine ganz besondere, fast mediterrane Atmosphäre. Kein Wunder, dass das Gewölbeensemble am Fuß der Bastion Brandenburg die „Italienischen Höfe“ genannt wird. Ein idealer Ort für Events im romantisch-rustikalen Ambiente. Zu finden ist dieser faszinierende Ort in der nordöstlichen Ecke der Spandauer Zitadelle.
Wie eine mächtige Burg mit ihren dicken Mauern und hohen Türmen wirkt der gewaltige Stamm dieser Kastanie. Dieser Eindruck wird durch den exponierten Standort des kolossalen Baumes noch verstärkt: er wächst oben auf der Kuppe einer kleinen Anhöhe mitten in der Königsbastion der Zitadelle Spandau, Berlins größter Festungsanlage.