Bauchparade

Bauchparade

Obwohl meist über lange Zeit ehrlich erworben, versuchen viele ihren üppigen Bauchspeck mit weiter Kleidung so gut es geht zu kaschieren oder gar ganz zu verstecken. Ganz anders die Buddy-Bären. Frei von jeglicher Scham präsentieren sie jedermann und jederfrau stolz ihre bunten Wampen. Und werden dafür ausgiebig bewundert!

Clay´s Stairway

Clay, Kennedy und Kalter Krieg

Diese Treppen lief schon Brad Pitt hinauf als er in Tarantinos „Inglourious Basterds“ einen erbarmungslosen Nazi-Killer mimte. Viel bedeutender – zumindest für Berlin – aber war die Schaffenskraft eines anderen Amerikaners, der viele Jahre lang fast täglich diese Stufen hinauf- und hinabstieg: General Clay. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs amerikanischer Stadtkommandeur in Westberlin, koordinierte Clay vom Headquarter der US-Army in Dahlem während einer der heißesten Phasen des kalten Krieges die Berliner Luftbrücke. Die aus vielen Filmen bekannte imposante Eingangshalle auf meinem Foto gehört zum Haupthaus des noch immer abgeschotteten Areals. Bald allerdings soll die seit dem Abzug der Amerikaner verwaiste Anlage zu einem Wohnpark werden. Ich hatte das Glück hier einige Fotos machen zu dürfen.

Lesetipps:
„Clay, Kennedy und Kalter Krieg“ – Mehr Fotos und Infos zur Geschichte des einstigen US-Hauptquartiers in Dahlem
„Dahlemer Diva mit American Spirit“ – Infos zu dem Wohnungsbauprojekt im ehemaligen US-Hauptquartier in Berlin-Dahlem

Durchbruch

US-Hauptquartier Dahlem: Mauerdurchbruch

Berlin. Ein Loch in der Mauer. Ohne Wende und Wiedervereinigung würde es nicht existieren. Denn infolge der politischen Veränderungen zogen die Allierten aus Berlin ab. Auch die US-Army verließ ihr im feinen Dahlem gelegenes Headquarter. Seitdem stehen die Bauten an der Clayallee leer.

Nur wenn mal wieder ein Team aus irgendeiner Traumfabrik anrückt, kehrt hierher etwas Leben zurück. Bekanntester Film, dem die Clay Barracks als imposante Kulisse dienten, ist sicherlich Quentin Tarentinos „Inglourious Basterds“. Außer dem Streifen mit Brad Pitt und Hans Landa wurden noch jede Menge weiterer bewegter Bilder auf dem geschichtsträchtigem Areal gedreht. Für eine dieser Produktionen wurde dieser Mauerdurchbruch in einem der endlosen Korridore errichtet. Letztendlich ist dieses inszenierte Loch in einer Wand in Dahlem erst durch den Mauerdurchbruch ein paar Kilometer weiter östlich möglich geworden.

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Einauge

Einauge

Irgendetwas fehlt noch an der eisernen Visage. Kritisch mustern die beiden Künstler ihre neueste Skulptur. Mund, Nase, Auge – alles schon dran an dem Schrottgesicht. Doch halt, wo ist das zweite Sehorgan? Oder ist es am Ende gar kein Antlitz aus altem Eisen, das da im Schatten der mächtigen Mauern der alten Spandauer Zitadelle das Licht der Welt erblickt?

Juli mit herbstlichem Bouquet

Juli mit herbstlichem Bouquet

19 Grad, starker Wind, graue Wolkenfetzen am Himmel, es riecht nach Regen. Ein Licht wie Anfang Oktober. Aber die Blätter an den Bäumen sind noch grün. Es ist Juli 2011, ein Juli, der kein Sommer ist. Trotz des beschwörenden Blicks auf den Kalender geben wir den herbstlichen Gefühlen nach und lassen heute den Drachen steigen auf dem Tempelhofer Feld – eigentlich zwei bis drei Monate vor der Zeit.

Chanten für Krishna

Chanten für Krishna

Der unverkennbare Duft von Räucherstäbchen liegt in der Luft. Eine fast vergessene Melodie erobert sich heute Nachmittag langsam aber stetig den Kudamm, siegt über den sonst üblichen Verkehrslärm. Die Berliner Anhänger der Internationalen Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein (ISKCON) feiern ihre Religion auf dem Prachtboulevard. Vor allem singen sie, stundenlang. Wiederholen dabei die immergleiche Melodie mit dem immergleichen Text: „Hare Krishna, Hare Krishna, Krishna Krishna, Hare Hare, Hare Rama, Hare Rama, Rama Rama, Hare Hare.“ Da Capo! Dieses stimmenfordernde Ritual wird Chanten oder auch Sankirtan genannt. Und natürlich gehört zu so einem Gottesdienst auch der oppulent geschmückte Altar, an den hier letzte Hand anlegt wird.

Irgendwie eine unwirkliche Szenerie, die Musik, die Wimpel, der bunte Altar, die singenden Jünger. Fast ist es ein bißchen wie eine Zeitreise zurück in die 70er oder 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Damals gehörten die Krishna-Jünger und ihr Mantra ja sozusagen zum alltäglichen Straßenbild der westdeutschen Fußgängerzonen. Auch Teile der westeuropäischen Hippiekulturen fühlten sich von der aus dem Hinduismus enstandenen Glaubensrichtung angezogen. Vielleicht lag es ja auch daran, dass die Krishnas – anders als die meisten meinen – eher prüde eingestellt sind. Freie Liebe ist nicht! Möglich, dass sie auch deswegen in den letzten Jahrzehnten in deutschen Städten praktisch von der Bildfläche verschwunden sind, wer weiß? Eigentlich schade, denn sie machen doch einen friedlichen und lebensfrohen Eindruck.

Smokin‘ in the rain

Smokin´ in the rain

Nur Regen, den ganzen lieben langen Tag lang. Ohne aromatische Havanna im Mundwinkel wäre das schäbige Wetter nicht auszuhalten. Jedenfalls nicht für den Cuba-Bären. Zusammen mit seinen Buddies reißt er an der Ecke Knesebeckstraße / Kudamm flehend die Arme und Tatzen in die Höhe und hofft auf bessere Witterung. Ich auch.

Hausbelieferung

Hausbelieferung

Wenn man die Kollekion leerer Getränkekästen vor dem Laden als Maßstab heranzieht, scheint das bunte Kioskgeschäft in der Adalbertstraße ganz gut zu laufen. Vielleicht, weil man das Angebotscocktail aus Softdrinks, Bier, Hochprozentigem, Süßem, Salzigem und Telefonkarten um eine kleine, aber entscheidende Dienstleistung erweitert hat: die „Hausbelieferung“. Dieser Bringdienst wird zumindest über die ganz Breite des Schaufensters angepriesen. Hat ihn schon jemand ausprobiert?

Follow the Line

Noch ein Foto vom Walk of Fashion 2011: „Follow the line“ heißt die Kollektion, die dieses Model-Trio präsentiert. Entworfen von einem jungen Berliner Designerteam um Marie Zeh, Ha Phan Bich, Diana Nowak und Malu Hegemann steht „Follow the Line“ dabei für ein Komplett-Outfit, das neben hippen Klamotten offenbar auch ein ebensolches Hairdesign umfasst. Wie anders lässt sich sonst die – sagen wir einmal stylische – Einheitsfrisur der Models erklären? Vielleicht ist diese Haarpracht aber auch nicht auf die Modemacher zurückzuführen, sondern auf den Initiator des Events: der ist nämlich meines Wissens nach Friseur. Aufgenommen beim Walk of Fashion 2011 auf dem Savignyplatz.

Countdown zum Catwalk

Model der Walk of Fashion 2011

Eigentlich kein Wetter für die Kreativen, dieses Schmuddelwetter gestern Abend. Schon gar nicht für eine glamouröse Modenshow unter freiem Himmel. Aber beim „Walk of Fashion“ vor den S-Bahn-Bögen am Savignyplatz zeigten sich Berliner Label und junge Designer erstaunlich wasserfest und ließen sich nicht davon abhalten, ihre neuesten textilen Ergüsse auch im feuchten Ambiente zu präsentieren. Die Fashionolics unter den uncoolen Regenschirmen rechts und links des nassen Laufstegs wollten schließlich befriedigt werden. Wenigstens für die Models gab es einen trockenen Ort: die S-Bahn-Unterführung in der Knesebeckstraße. Dort warteten auch diese Mannequins darauf, ein paar Augenblicke später sicher und elegant über den glitschigen Catwalk zu tänzeln.

Baywatch

Strandidyll am Wannsee

Kein strahlender Sonnenschein, doch trotzdem warm genug, um die Badehose einzupacken, das kleine Schwesterlein zu Hause zu lassen und dann nischt wie raus zum Wannsee. Wer sich dort vor dem nassen Element drückt und nur aufs Sonnenbaden beschränkt, kann in den kleinen oder weiten Buchten dennoch jede Menge Wasserratten beobachten. Aufgenommen heute an einem der vielen kleinen Strände, die das Ufer von Havel und Wannsee nördlich von Schwanenwerder säumen.

Arrulos y Curruloas

Arrullos y Currulaos

Ein Trio mit Stimme verwandelte gestern das sich im gefühlten Herbst befindliche Berlin in ein tropisches Paradies. Zumindest musikalisch. Die kolumbianische Kombo „Bahia Trío Más Voz“ bestand eigentlich aus fünf Musikern. Egal, jedenfalls brachte das verkappte Quintett die Stimmung im überfüllten Saal des Iberoamerikanischen Instituts zum Dampfen, nein zum Kochen! Mit traditionellen Instrumenten aus dem kolumbianischen Südwesten wie der Marimba (vielleicht irgendwie mit dem Xylophon verwandt) und der vielfältigen Percussion aus Cununos, Bombos und Tambores spielte die Gruppe Rhythmen voll Kraft und Lebensfreude. Wer da bei diesen mitreißenden afroamerikanischen Melodien noch still und ohne Zuckungen auf seinem Platz sitzen blieb, war entweder tot oder taub. Aber das waren zumindest zum Ende des Konzerts ohnehin nur eine Handvoll Menschen. Mehr von solch toller Musik!

Mauerblümchen

Rose am Savignyplatz

Filigran und edel zeigt sich diese schöne Rose, zart und wehrhaft zugleich. Trotz ihrer vollen Blüte und der kräftigen Triebe ist ihr Dasein einsam und trist. Denn obwohl viele hundert Menschen täglich an ihr vorbeigehen oder -fahren bemerkt kaum jemand die herrliche Blume. Auch diese junge Frau in der S-Bahn nach Potsdam nimmt von dem zierlichen Gewächs keine Notiz. Was gibt es schlimmeres für eine Rose als das Fehlen von bewundernden Blicken? Ein wahrlich trauriges Mauerblümchendasein im Schatten von S-Bahn und Brandwand!

Die Rose gehört zur „Weltenbaumgalerie“, einem Gesamtkunstwerk aus Skulpturen, Bild- und Spruchtafeln sowie alten S-Bahn-Türen an der Nordseite des S-Bahnhofs Savignyplatz in Charlottenburg.

Welker Weltenbaum

An einer alten, dunklen Brandwand am S-Bahnhof Savignyplatz legt ein einzigartiges und gigantisches Skulpturen- und Bilderensemble ein erschütterndes Zeugnis vom fragwürdigen Umgang des Menschen mit seiner Umwelt ab. Nicht nur das Kunstwerk selbst, sondern auch sein derzeitiger Zustand bringen jeden ins Grübeln, der sich ein paar Minuten beim Warten auf den verspäteten S-Bahnzug Zeit nimmt, um sich mit den Darstellungen des Weltenbaums auseinanderzusetzen. Zum Starten der Bildergalerie bitte auf das erste Bild klicken.

Die Qual der Wahl

Die Qual der Wahl

Wer in der Kreuzberger Adalbertstraße schmackhaften Fisch erstehen will, muss sich erst einmal einige Stufen abwärts begeben. Der kleine türkische Fischladen liegt nämlich im Souterrain. Frische und Qualität sind wirklich klasse, das kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Wie auf dem Bild zu sehen kann sich so mancher beim Anblick des leckeren Meeresgetiers kaum entscheiden, was davon denn nun zuhause in der Pfanne landen soll. Im Sommer gibt es in dem Geschäft übrigens auch leckere Fischsnacks. Die kann man dann in Ruhe an einem der Bierzelttische auf dem Bürgersteig vor dem Laden sitzend verspeisen und dabei das Gewusel im Kotti-Kiez genießen.