Maiplastik

Maiplastik

Schon ganz zu Anfang treibt der Wonnemonat Mai mancherorts seltsame Blüten. Diese farbenprächtigen Exemplare hier schossen über der Naunynstraße in den Himmel. Die bunten Plastiken aus Elaste-Eimern und -deckeln wurden eigens für das mittlerweile traditionelle Kreuzberger Maifest aufgehängt.

Tour d´Afrique

Tour d´Afrique

Per Velo durch Afrika: wohl kaum eine andere Fortbewegungsart ermöglicht es dem Reisenden, den geheimnisvollen schwarzen Kontinent so eindringlich, so hautnah zu erleben. Die exotische Tier- und Pflanzenwelt oder die intensiven Farben der Savanne: einen Hauch von Afrika können abenteuerlustige Biker auch in Berlin spüren. Zumindest für ein paar kurze Augenblicke, wenn man durch die Charlottenburger Mollwitzstraße strampelt. Die bunte Wandmalerei entstand übrigens im Jahr 2008 im Rahmen eines Schulprojektes.

Marzahn Beauty

Marzahn Beauty

Stur presst die steinerne Schönheit die Lider zusammen. Vielleicht öffnet sie die Augen erst, wenn frisches Laub an den Bäumen die Sicht auf die harten Konturen der umliegenden Betonklötze erträglicher macht. Die Skulptur wurde 1984 von der Bildhauerin Ingrid Puhlemann geschaffen. Die von der Künstlerin \‘Die Stehende\‘ getaufte Arbeit findet man heute neben den Werken anderer Bildhauer im Marzahner Springpfuhl-Park.

Haustür-Graphologie

Talentfreie Frustbewältigung

Diagnose: Sinnbefreites Gekritzel von offenbar schwer frustrierten (keine Freundin – kein Job – keine Ideen – keine Perspektiven) Kiez-Jünglingen. Ergänzung: Diese unvorteilhaft aufgebrezelte Haustür geriet mir am Ostkreuz vor die Linse.

Kranzler-Sprühen

Kranzler-Sprühen

Legal und bezahlt – da lässt sich mal entspannt sprayen. Dieses Graffiti („Feel the Berlin Beat“) entsteht anlässlich der Kudamm-Frühlingsnacht und ist im Vogelhof des Kranzler-Ecks zu finden.

Sonnensaiten

Sonnensaiten

Melodische Harfenklänge singen dem Winter „Adiós“ und dem Frühling „Hallo“. Den hingebungsvollen Musiker mit seiner Ode an die schönste Zeit des Jahres habe ich heute vor dem Berliner Dom gesehen und gehört.

Bubble-Gum-Monument

Bubble-Gum-Monument

Stundenlang mit den Beißerchen malträtierte und ihrer letzten Aromen beraubte Kaugummis gehören – eingewickelt in Papier- in den Mülleimer. Oder – in noch warmen, feuchten und weichen Aggregatzustand – an die Mauer. Am Potsdamer Platz kleben Wiederkäuer und Bubble-Bläser von allen fünf Kontinenten ihre ausgelaugten Doublemint-, Tutti-Frutti- und Strawberry-Massen an ein Segment des einstigen antiimperialistischen Schutzwalls, das hier an den früheren Grenzverlauf erinnern soll. Eine ziemlich eklige Methode des Mauergedenkens. Aber eine irgendwie auch faszinierende Art, seine genetischen Spuren in Berlin zu hinterlassen – und auf jeden Fall witziger als die sonst üblichen „Mandy was here“-Gekritzel.

Goliath

Glücklicher Goliath
In der Hand einen Besen, auf dem Kopf ein Zylinder. Zwischen seinen leuchtend blauen Augen und dem strahlenden himbeerroten Mund ragt ein langer, spitzer Gesichtserker hervor. Goliath ist ein Riese. Goliath ist ein Schneemann. Goliath erhellt die dunkelste und kälteste Winternacht. Goliath funkelt zwischen den gläsernen Häuserschluchten des Kranzler-Ecks. Goliath winkt den Liliputanern, die an ihm vorbei in Büros und Geschäfte hasten, freundlich zu. Wenn sie Goliath sehen, vergessen einige der Liliputaner für einen Moment ihre Hektik und Eile, halten für einen Augenblick inne, posieren mit Goliath für schöne Fotos. Dann ist Goliath glücklich.

Einsamer Goliath
Spät am Abend aber verschwinden die Liliputaner. Goliath weiß nicht, wohin. Obwohl er sich alle Mühe gibt, intensiver und heller leuchtet denn je, es lässt sich keiner der Menschlein mehr blicken. Nur die klirrende Kälte und der eisige Wind bleiben ihm als treue Begleiter in der langen Dezembernacht. Dann fühlt sich Goliath sehr einsam und wünscht sich, dass bald ein neuer Tag anbricht, die Liliputaner wiederkommen und ihre Augen bei seinem Anblick genauso hell strahlen wie die abertausend LEDs, die seinen riesigen Körper zum Leuchten bringen.

Zahnfleischbluter-Murphy

Schon früh am Sonntagmorgen wurde dieses alte Saxophon in der Schönefelder Maaßenstraße malträtiert. Sein Besitzer mag zwar auf den ersten Blick an Lisa Simpsons Idol Zahnfleischbluter-Murphy erinnern, sein elende Katzenmusik jedoch kam nicht mal annähernd an die Virtuosität des Jazz-Saxophonisten aus der Zeichentrickserie heran. Auch die Anwohner hatten bald genug von dem Gequäke, warfen zwar nicht mit Blumentöpfen sondern vertrieben das traurige Paar.

Explodierende Seifenlaugenmembran

Sie wächst, dehnt sich aus, glänzt verführerisch, animiert zum Mitmachen. Aber irgendwann kommt der Moment, denn jeder Börsenjongleur, jeder Tagträumer, jeder Boulevardjournalist fürchtet wie der Teufel das Weihwasser: wenn die trügerischen Illusionen sich in Luft auflösen, die schmierigen Spekulationen nur ein paar Flecken auf dem Boden hinterlassen, wenn sie platzt, die riesige Blase. Am Potsdamer Platz dagegen hatten am Sonntag die Menschen viel Spaß dabei, die hauchdünnen Seifenlaugen-Membrane im lauwarmen Novemberwind fliegen und explodieren zu sehen.

Zielwasser

Man könnte meinen, ein nach der französischen Hauptstadt benanntes Restaurant in der Kantstraße hätte nun nach den Preisen auch die Pissoirs hoch aufgehängt. Der Vorort-Check ergab dann aber, dass die Betreiber ihren Gästen die notwendige mentale Stärke und Zielfertigkeit für derart anspruchsvolle Geschäfte offenbar doch nicht zutrauen. Die Pinkelzone des Etablissements jedenfalls präsentiert sich stinknormal.

Rennender Gartenzwerg mit Fühlern

Ein blindes Fenster am ehemaligen Gästehaus der DDR-Regierung in Berlin-Pankow wird zur skurillen Gelegenheitskunst.

Linktipp zum DDR-Gästehaus in Pankow: Ostmoderne im Schlosspark Schönhausen

Kleine Leute, große Leute

Tobende und raufende Kinder, ein grimmiger Zeitungsleser, der von einem Gespenst gestört wird, überdimensionale Pappnasen und Oberlehrer mit Bauarbeiterhelm. Das Grips-Theater im Berliner Hansaviertel ist nicht nur sehenswert wegen seines berühmten Musicals „Linie 1“, dass Berliner und Berlinerinnen inklusiver der berüchtigten Wilmersdorfer Witwen haarscharf porträtiert, sondern auch wegen seiner Südfassade. Mit seinem riesigen Wandmosaik aus bemalten Fliesen nimmt Rainer Hachfeld dort das Verhältnis von kleinen und großen Leuten auf´s Korn.

Vereiste Cognacpumpe

Kaltes Herz, eisige Gefühle. In Szene gesetzt wurde die gefrorene Cocnacpumpe gestern Abend beim Fest zum 10jährigen Bestehen des Neuen Kranzler-Ecks.

The Beez and their youngest Groupie!?

Eine waschechte Berlinerin, eine Mädel vom Dorf, ein Aussie und ein Kalifornier vom Golden Gate - das ist "The Beez". Deta, Julischka, Rob und Peter machen aus anrührenden, albernen, alles und nichts sagenden Pop- und Rocksongs aus aller Welt ihre im wahrsten Sinne des Wortes ganz eigene Musik. "What they have done to my song" heißt logischerweise ihr Programm. Doch das kommt an! Nicht nur dieser Knirps hier "hottete" heute bei der Live-Promotion der Band im Schatten des Winterfeldmarktes so richtig ab. Ein einmaliges Konzertereignis soll auch der nächste Auftritt der Vier und ihrer Überraschungsgäste am 11. November im Gripstheater am Hansaplatz werden. Ich bin gespannt.

Eine waschechte Berlinerin, eine Mädel vom Dorf, ein Aussie und ein Kalifornier vom Golden Gate – das ist ‚The Beez‘. Deta, Julischka, Rob und Peter machen aus anrührenden, albernen, alles und nichts sagenden Pop- und Rocksongs aus aller Welt ihre im wahrsten Sinne des Wortes ganz eigene Musik. ‚What they have done to my song‘ heißt logischerweise ihr Programm. Doch das kommt an! Nicht nur dieser Knirps hier ‚hottete‘ heute bei der Live-Promotion der Band im Schatten des Winterfeldmarktes so richtig ab. Ein einmaliges Konzertereignis soll auch der nächste Auftritt der Vier und ihrer Überraschungsgäste am 11. November im Gripstheater am Hansaplatz werden. Ich bin gespannt.