Werbeunterbrechung
Ausgenutzt bis auf den letzten Quadratzentimeter: plakative Propaganda („Wir zeigens Euch!“) in der Häuserritze am Katzengraben, Köpenick.
Ausgenutzt bis auf den letzten Quadratzentimeter: plakative Propaganda („Wir zeigens Euch!“) in der Häuserritze am Katzengraben, Köpenick.
Das Kräftemessen der globalen Balltreter-Elite wirft auch in der Köpenicker Grünstraße seinen Schatten voraus. Die mit Spannung erwarteten Wettkämpfe scheinen dabei auch spielend Gegensätze zu überwinden, die gemeinhin für unvereinbar gehalten werden.
Die spiegelnden Gläser dieses Fenster zeichnen ein trügerischeres Bild. Denn hier glänzt eigentlich nichts mehr. Dabei war die Glanzfilmfabrik in Köpenick einst berühmt für ihre brillianten Produkte. Viele Filme wurden auf dem Material des Unternehmens gedreht. Das erregete Aufmerksamkeit bis auf die andere Seite des Atlantiks: 1929 übernahm Kodak die Fabrik und machte sie zu einem der wichtigsten europäischen Standorte des Konzerns. Mit dem 2. Weltkrieg fiel die Klappe für die Amerikaner: Ulbricht und Genossen enteigneten den Klassenfeind. Sie lassen in den Hallen nun empfindliche Röntgenfilme für den Ostblock produzieren.
Jahre später barg das Drehbuch wieder eine entscheidende Wendung: Drehschluss für die DDR. Doch mit dem Ende des ersten Arbeiter- und Bauernstaats auf deutschem Boden wurde auch die Filmproduktion immer weiter zurückgedreht und abgewickelt. Heute ist das herrliche Gebäudeensemble mit den markanten Fassaden aus rotem Backstein fast völlig verwaist. Jetzt haben Investoren vielfarbige Visionen für das brachliegende Gelände. Wirklich getan hat sich bislang kaum etwas. Die alte Traumfabrik an der Köpenicker Müggelspree wartet noch immer auf ein Happy-End.
Leben wie Gott in Köpenick. Nach dem Gottesdienst lädt die evangelisch-reformierte Schlosskirchengemeinde Berlin-Köpenick ihre Gemeindemitglieder und Gastbesucher zum Kaffee hinter der Kirche. Im malerischen Park direkt am Ufer der Dahme lässt es sich an so einem herrlichen Sommertag aushalten. Die Kapelle auf der Köpenicker Schlossinsel ist übrigens ein echtes Kleinod für Liebhaber sakraler Baukunst. Anschauen kann man sie sich sonntags im Anschluss an den Gottesdienst.
Die Leidenschaft sollen sie so richtig anfachen, die Athmosphäre zum Knistern bringen, das Liebesspiel bis zur Ekstase befeuern: heiße Dessous für Sie und Ihn. Doch das junge Paar läßt das Angebot dieses Geschäfts in der Köpenicker Grünstraße völlig kalt. Vielleicht liegt es an dem phantasietötenden Werbespruch, dessen abtörnender Charme direkt den spießigen 1950ern enstprungen zu sein scheint. Vielleicht aber auch daran, weil nichts in den mit Papier verhängten Schaufenstern überhaupt das Begehren wecken könnte. Da bringt jeder altbackene Liebestöter in Opas oder Omas Wäscheschrank die Hormone mehr in Wallung! Schade!
Ich traute meinen Augen nicht: Die Beiden hatten sich gut hinter ein paar Büschen versteckt. Ich war vollkommen überrascht, als auf einmal Mama-Giraffe und Baby-Giraffe nur wenige Meter entfernt von mir im Dickicht auftauchten. Ein inniger Moment der Zärtlichkeit, den ich da beobachten konnte. Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Giraffenpaar nicht um Flüchtlinge aus dem Tierpark handelte, sondern um eine witzige Kreation des Bildhauers Hans Hennig. Seit 1977 steht diese annähernd lebensgroße Skulptur auf der Schlossinsel in Köpenick.
Kreisrund sticht das gläserne Auge zwischen den Backsteinen hervor. Wie in einer Linse spiegeln sich in ihm die massiven Ziegelmauern der umstehenden Fabrikgebäude. Direkt an der Spree gelegen, ist die Köpenicker Glanzfilmfabrik in einem tiefen Dornröschenschlaf versunken. Das einst vom amerikanischen Kodak-Konzern übernommene Unternehmen ist eine der Wiegen der Filmindustrie hierzulande.