Relaxte Rushhour

Relaxte Rushhour

Wie wild gewordene Planeten hetzen üblicherweise Automobile jeder Form und Couleur rücksichtlos rund um den Großen Stern in der Mitte des Tiergartens. Heute demonstrierten Zweiräder, dass man die Goldelse auch ganz entspannt umrunden kann. Aus allen Himmelsrichtungen kommend trafen zehntausende Radler an der Siegessäule ein. Ziel der Sternfahrt war das nur noch wenige Meter entfernte Umweltfestival. Trotz hoher Verkehrsdichte und heißem Ashphalt war von Hektik und Chaos keine Spur.

Herrentag-Stillleben: Original und Fälschung

Herrentag-Fake

Was soll das denn? Irgendwelche merkwürdigen Gestalten haben zwar wie man sieht heute im Tiergarten ein paar Flaschen geleeert, aber als echte Herrentag-Party geht so eine Schaumwein-Orgie niemals durch! Denn welcher echte Mann trinkt schon freiwillig Prosecco? Das hier ist eindeutig ein Herrentag-Fake – und nicht einmal ein besonders guter!

Herrentag-Original

Dieses Bild dagegen ist eine harmonische Komposition mit den Utensilien einer wahren Herrentagsparty: Bierflaschen aller möglichen Marken, ein bißchen Trockenbrot zur Ergänzung der Flüssignahrung und natürlich das Schwert, um die Blutsbrüderschaft zu besiegeln. 100%ig ein Herrentag-Original – noch dazu stilistisch besonders gelungen wie ich finde.

Starlet

Starlet

Wie jedes Sternchen genießt es auch die kleine Isetta im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Die Fotografen – oder sollte man besser sagen, die Paparazzi – können gar nicht genug kriegen von dem quietscheentengelben Rollermobil. Gesehen und natürlich abgelichtet bei der großen Oldtimer-Show zum 125jährigen des Kudamms.

Benz statt Manta

Benz statt Manta

Da traut man seinen Augen kaum. Da lässt dieser stolze Benz-Besitzer doch tatsächlich seine blonde Beifahrerin ans Steuer seines edlen Dreirads. Einem Manta-Proll mit seiner Friseuse oder dem Porsche-Schnösel mit seiner drallen, zwanzig Jahren jüngeren Vorzeigedame käme so etwas nicht in die Tüte. Dieses Gefährt – der Original-Benz-Patent-Motorwagen Nr. 1 – ist heute während der Oldtimer-Parade auf dem Kudamm an mir vorbeigetuckert.

Dienstjubiläum

Lichtspiele überm Mehdorn-Tempel

Der erste Knall überraschte alle auf der Kronprinzenbrücke: Internationale Trinktouristen, denen sonst eigentlich alles gleichgültig zu sein schien, mehr oder weniger geduldig wartende Schaulustige jeglicher Couleur und gespannte Fotoenthusiasten, mich eingeschlossen. Es war noch nicht einmal zehn nach zehn, als die ersten Raketen am Hauptbahnhof explodierten. Dabei war das Feuerwerk zum fünfjährigen Dienstjubiläum von Mehdorns zugigem Tempel erst für 22:15 Uhr angekündigt. Zu früh geht eigentlich gar nicht bei der Bahn, dort kommt man traditionell doch lieber etwas zu spät. Egal, die leuchtenden Lichtspiele entschädigten an diesem Tag für alles.

Feuerregen am Hauptbahnhof

Feurige Sterne und Girlanden regneten in allen Farben und Formen vom Himmel.

Nachtblüher

Natürlich gab´s zu einem solchen Ehrentag auch Blumen. Wie überdimensionale Blüten nachtblühender Pflanzen verzauberten die Schwarzpulvervariationen die nächtliche Bahnhofslandschaft.

Lichtspiele zum Dienstjubiläum

Am Ende des viertelstündigen Spektakels erhielten die Feuerwerker jedenfalls ihren verdienten donnernden Applaus von den Festgästen, die zu Abertaudensen auf beiden Seiten der Spree diese tolle Show in vollen Zügen genossen haben.

Blau und Weiß

Blau und Weiß

Fußballfieber in Berlin. Die ganze Stadt in Blau und Weiß. Natürlich nicht wegen Hertha. Sondern wegen zwei Clubs aus dem Revier. Pokalfinale zwischen Duisburg und Schalke. Die Gelsenkirchener stimmten sich seit heute früh vor allem rund um die Gedächtniskirche auf das Match ein, die vom Rhein machten es am Brandenburger Tor. Wer noch nicht das passende Outfit für das Event am Abend hatte, konnte sich bei den Fan-Ausstattern dem Anlass entsprechend einkleiden. Neben Trikots und Schals gabe es auch exquisite Accessoires wie diese Plastik-Papier-Blumenblätter-Ketten in den Farben von Knappen und Zebras.

Fan-Ausstatter

Im Schatten der eingerüsteten Gedächtniskirche erwerben Schalker Anhänger ein paar dieser Hawai-Girlanden-Imitate bei einem auf Schlachtenbummler spezialisierten Klamottenhändler. Keine Frage, die Dinger geben jeder Stadiongarderobe den letzten Kick.

Boulevard-Applaus

Boulevard-Applaus

Wowi in seiner Lieblingsrolle: als Feier-Biest. Der Anlass diesmal: der Startschuss für die Veranstaltungen zum 125jährigen Kudamm-Geburtstag. Die dauern noch bis Oktober. Gestern dagegen beschränkte sich das Feiern für den Regierenden auf einen Gang über den eigens auf dem Prachtboulevard ausgelegten roten Teppich, Kuchenschneiden und -verteilen vor den Überbleibseln des Kranzler, eine Droschkenfahrt mit nervösen Gäulen und ein paar am Himmel explodierende Feuerwerkskörper. Es scheint ihm dennoch Lust und Freude bereitet zu haben. Fotografiert vor dem Kranzler-Eck.

Lustvoller Marathon zu Barden und Mimen

Lustvoller Marathon zu Barden und Mimen

Fünf Dutzend Berliner Bühnen, hunderte von Darbietungen. Die Qual der Wahl. Das Austüfteln der besten Route hin und her durch die Stadt. Die Kunst zu warten – nicht auf Godot, sondern den Einlass in volle Säle. Sieben Stunden Operette (Staatsoper im Schillertheater), U-Bahn mit Saxophon-Solo, mobiles Drama (Brotfabrik), Tram, magisches Ballett (Komische Oper), Schusters Rappen, Varieté (Chamäleon), S-Bahn. Die lange Nacht der Opern und Theater hat uns viel geboten und uns alles abverlangt.

Flying Cats

Fliegende Katze(n)

Da wo in den nächsten Jahren ein kompletter neuer Stadtteil namens Eurocity aus dem Boden gestampft werden soll, tollt heute noch zwischen Schutt und urbaner Spontanvegetation eine Horde halbwilder Stubentiger und ungezähmter Streuner auf samtigen Pfoten umher. Tag für Tag – meist nach Sonnenuntergang – treffen sich die mehr oder weniger melodisch miaunden Mietzen in einem riesigen schwarzen Wigwam. Dort erzählt dann Kater Munkustrap die Geschichte von Grizabella, Electra und Co. „Cats“, die gefühlte Mutter aller Musicals, gastiert derzeit in einem überdimensionalen Zirkuszelt auf einer Brache in Moabit. Die leuchtenden Katzenaugen auf dem Fesselballon sollen Zweibeiner ins Katzenmärchen locken.

Flasche leer

Renn-Relikte

Ein Meer aus zertrampelten Plastikbechern hinterließen gestern abertausende Läufer entlang der Halbmarathon-Strecke im Tiergarten. Mittendrin eine einsame, ihres letzten Tröpfchens beraubte Wasserflasche. Nur Minuten nachdem der letzte Nachzügler diese Stelle passiert hatte, hatten die Saubermänner von der BSR die feuchten Renn-Relikte schon aus der Welt geschafft.

Der Schein trügt …

Der Schein trügt

Nein, aller freudestrahlenden Gesichter und Gesten zum Trotz: das hier ist wirklich nicht die Ziellinie des 31. Berliner Halbmarathons. Vielmehr entstand die Aufnahme unter der S-Bahnbrücke im Tiergarten kurz nach einer Verpflegungsstelle – und da hatten die Läufer und Läuferrinnen noch rund 15 Kilometer vor sich. Der Sportgeist und der Spaß der Beteiligten bei diesem Traditionsrennen zeigt sich jedoch deutlich.

Kranzler-Sprühen

Kranzler-Sprühen

Legal und bezahlt – da lässt sich mal entspannt sprayen. Dieses Graffiti („Feel the Berlin Beat“) entsteht anlässlich der Kudamm-Frühlingsnacht und ist im Vogelhof des Kranzler-Ecks zu finden.

Kamellen-Fänger

Nicht ganz zufrieden ist dieser Clown mit seiner Beute: ausgerüstet mit einem riesigen bunten Schirm hatte er gehofft, mehr von dem süßen Kamellen-Regen einzufangen, der aus unzähligen freigiebigen Händen von den Karnevalswagen herab auf die Straßen prasselt. Fotografiert während des Berliner Karnevalsumzug.

Kamellen-Jäger

Auf die Plätze …

… fertig …

… Los! Die bonbonjagenden Kids gehören zu jeder Jeckenparade – auch zum ach so traditionellen Berliner Karnevalszug. Der fand nicht wie in allen anderen Orten des Universums am heutigen Rosenmontag sondern bereits am vorletzten Sonntag statt. So konnte die mit Regierung, Bundestag und Lobbyisten-Institutionen an die Spree zwangsumgesiedelte rheinische Diaspora rechtzeitig zum richtigen Fastnacht-Feiern nach Mainz, Düsseldorf und Kölle zurückkehren.

Beziehungsseismograph

Beziehungsseismograph hat Iris Gess ihr Werk aus Acryl, Strukturpaste und Leinwand getauft, dass diese Betrachterin auf sich wirken lässt. Bezeichnenderweise ist im Zentrum des Triptychons das Abbild der Frau platziert, flankiert von zwei zu ihr gerichteten männlichen Gestalten.

Ob diese Beiden für ihren Liebesbarometer dieselbe Anordnung wählen würden? Gesehen heute bei der Eröffnung der Ausstellung „Ludicolorum“ im Mossepalais am Leipziger Platz.