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Kranzler-Sprühen

Kranzler-Sprühen

Legal und bezahlt – da lässt sich mal entspannt sprayen. Dieses Graffiti („Feel the Berlin Beat“) entsteht anlässlich der Kudamm-Frühlingsnacht und ist im Vogelhof des Kranzler-Ecks zu finden.

Kamellen-Fänger

Nicht ganz zufrieden ist dieser Clown mit seiner Beute: ausgerüstet mit einem riesigen bunten Schirm hatte er gehofft, mehr von dem süßen Kamellen-Regen einzufangen, der aus unzähligen freigiebigen Händen von den Karnevalswagen herab auf die Straßen prasselt. Fotografiert während des Berliner Karnevalsumzug.

Kamellen-Jäger

Auf die Plätze …

… fertig …

… Los! Die bonbonjagenden Kids gehören zu jeder Jeckenparade – auch zum ach so traditionellen Berliner Karnevalszug. Der fand nicht wie in allen anderen Orten des Universums am heutigen Rosenmontag sondern bereits am vorletzten Sonntag statt. So konnte die mit Regierung, Bundestag und Lobbyisten-Institutionen an die Spree zwangsumgesiedelte rheinische Diaspora rechtzeitig zum richtigen Fastnacht-Feiern nach Mainz, Düsseldorf und Kölle zurückkehren.

Der Nicht-Platz

Im Sommer blubbern seine zentralen Wasserspiele nur dann, wenn sich ein barmherziger Sponsor gefunden hat. Aber eigentlich ist es auch egal, ob die Fontäne in der Mitte des Ernst-Reuter-Platzes sprühen oder nicht. Denn für Fußgänger und Radfahrer sind sie hinter dem vielspurigen Straßenrondell eh unerreichbar. Auch die abertausende von Autofahrern, die sich mit ihren blechernen Lieblingen täglich entgegen dem Uhrzeigersinn in den spiralförmig angelegten Kreisverkehr stürzen, nehmen die Springbrunnen höchstens aus den Augenwinkeln für einige Millisekunden wahr. Dieses Musterbeispiel eines menschenfeindlichen ‚Nicht-Platzes‘ verdanken die Berliner den in ihre eigenen ‚Visionen‘ verliebten Architekten Werner Düttmann und Bernhard Hermkes.

This is not KTzG´s way

Einen langen, steinigen Weg gilt es zurückzulegen, bis man an der Technischen Universität Berlin – hier das Hauptgebäude an der Straße des 17. Juni – endlich das heißersehnte Diplom bzw. den Master- oder Doktortitel erhält. Die ersten Scheine, das Vordiplom oder der Bachelor, die in endlosen Tagen und Nächten selbst erstellte Diplom- oder Doktorarbeit: alles wichtige Wegsteine, die den mühsamen Pfad bis zum angestrebten Abschluss an der TU-Berlin markieren. Herr KTzG hat diesen Weg hier nicht eingeschlagen.

Basar der Brokanteure

Vor dem Ernst-Reuter-Haus an der Straße des 17. Juni bieten samstags und sonntags vor allem professionelle Trödler und Raritätenhändler ihre Waren feil, die für Flohmärkte sonst typischen privaten Verkäufer sucht man hier vergeblich. Der Markt ist vor allem bei Berlin-Besuchern sehr beliebt, entsprechend hoch sind die Preise. Doch Feilschen ist erlaubt! Wer mit den Brokanteuren geschickt verhandelt, kann auch hier so manches Schnäppchen finden – vor allem wenn man zeitig am Morgen herkommt.

Beim Durstöbern der vielen Bücherkisten taucht manchmal sogar eine literarische Kostbarkeit wieder aus der Versenkung auf.

Wer mehr auf Glänzendes als auf Gedrucktes steht, findet zwischen all den Kuriositäten auf den Tischen der Händler vielleicht ein paar alte, wertvolle Kristallgläser, die verführerisch funkeln.

Ganz sicher aber ist, dass sich an einem Ort wie diesem echte Neugier lohnt. Denn derjenige, der mutig seine Nase in einen der vielen, unscheinbaren Kartons rechts und links der Stände steckt, wird möglicherweise belohnt mit einem ganz besonderen Schatz: einer Kiste voller Erinnerungen.

Ein Schloss am Steinplatz

Ein Schloss am Steinplatz

Ein funkelnagelneues Vorhängeschloss am eisernen Gartentor und dahinter ein jungfräuliches, in mediterranem Blau gehaltenes Dixi-Klo. So etwas wie die ersten beiden Schwalben am Ende eines langen, kargen Winter? Vorboten auf bessere Zeiten für das lange Zeit dem Verfall überlassene Endell-Haus am Steinplatz? Ich hoffe jedenfalls sehr.

Lesetipp: Mehr zu den Sanierungsarbeiten am Prachtbau des ehemaligen Hotels am Steinplatz hier.

Mis(s) Colores Latinos

Gestern gehörte die Nacht in der Charlottenburger Salsathek „MiSalsa“ den ecuadorianischen Schönheiten: strahlend und gespannt warten sechs junge Berlinerinnen auf die Entscheidung, wer von ihnen beim Finale des diesjährigen „Miss Latina Contest“ die Farben ihres südamerikanischen Heimatlandes vertreten darf.

Häppchen-Jäger

Die Hoffnung auf Gratis-Genüsse trieb am vergangenen Wochenende wieder die Massen zur Grünen Woche. In langen Schlangen harrten die Häppchen-Jäger am Messedamm geduldig aus, um ihren Eintrittsobulus zu entrichten. Doch die meisten kulinarischen Köstlichkeiten gab es in den Messehallen unterm Funkturm nur gegen einen Bündel Bares.

Weihnachten weiß und tropisch – Blanca navidad tropical

Unsere ecuadorianische Weihnachtskrippe im Berliner Schnee. Fröhliche Weihnachten! – Nacimiento montubio en la nieve navideña de Berlín. ¡Feliz Navidad!

Ein eisiger Zug

Obwohl sich Eis und Schnee zwischen den Puffern festgesetzt haben, rollt dieser Regionalexpress vom Bahnhof Zoo mit nur fünf Minuten Verspätung fast pünktlich Richtung Dessau los. Das ist keine Selbstverständlichkeit, haben doch zwanzig Zentimeter Neuschnee in den vergangenen Tagen den Betriebsablauf in dem vom Börsenwahn des Hartmut Mehdorn noch immer schwer gezeichneten Bahnkonzern ins Chaos gestürzt.

Adventliches Bajuwaren-Aroma

Mit Würsten und Brezeln versucht dieses Häus´l auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz bayrische Geschmackserlebnisse an den preußischen Mann oder die preußische Frau zu bringen. Es scheint, als sei der Erfolg der kulinarischen Bekehrungsversuche dabei weniger von Geschmack und Qualität der freistaatlichen Leckereien sondern eher vom jeweiligen Thermometerstand und Dichtegrad des Schneetreibens abhängig.

Zeigt her Eure Füße!

An den Fußsohlen dieser Salsera haben heiße Rhythmen unübersehbare Spuren hinterlassen. Gesehen auf der Weihnachtsparty des Latino-Clubs „Mi Salsa“ am Richard-Wagner-Platz.

Stern(e) über(m) B…

…reitscheidplatz. Wenigstens in der Adventszeit bekommt die sich auf dem Dach des Europacenters drehende überdimensionale Ikone nicht mehr ganz junger Kfz-Fetischisten Gesellschaft von leuchtenden Himmelskörpernachbildungen, die eher das Herz als das Statusbewusstsein ansprechen.

Goliath

Glücklicher Goliath
In der Hand einen Besen, auf dem Kopf ein Zylinder. Zwischen seinen leuchtend blauen Augen und dem strahlenden himbeerroten Mund ragt ein langer, spitzer Gesichtserker hervor. Goliath ist ein Riese. Goliath ist ein Schneemann. Goliath erhellt die dunkelste und kälteste Winternacht. Goliath funkelt zwischen den gläsernen Häuserschluchten des Kranzler-Ecks. Goliath winkt den Liliputanern, die an ihm vorbei in Büros und Geschäfte hasten, freundlich zu. Wenn sie Goliath sehen, vergessen einige der Liliputaner für einen Moment ihre Hektik und Eile, halten für einen Augenblick inne, posieren mit Goliath für schöne Fotos. Dann ist Goliath glücklich.

Einsamer Goliath
Spät am Abend aber verschwinden die Liliputaner. Goliath weiß nicht, wohin. Obwohl er sich alle Mühe gibt, intensiver und heller leuchtet denn je, es lässt sich keiner der Menschlein mehr blicken. Nur die klirrende Kälte und der eisige Wind bleiben ihm als treue Begleiter in der langen Dezembernacht. Dann fühlt sich Goliath sehr einsam und wünscht sich, dass bald ein neuer Tag anbricht, die Liliputaner wiederkommen und ihre Augen bei seinem Anblick genauso hell strahlen wie die abertausend LEDs, die seinen riesigen Körper zum Leuchten bringen.