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Nette Ecke

Erst grau, dann bunt, jetzt bunt und besprüht: die Kindl-Treppe in Neuköllns „Netter Ecke“ – genauer gesagt Isar-/Ecke Neckarstraße – begeistert mit ihrem farbigen Antlitz. Unter dem Motto „Meine Welt – gemeinsam gestalten“ hatten die Künstler Nicolas Freitag und Anja Röhling die Neuköllner 2016 aufgerufen, fantasievolle Motive mit Bezug zu Neukölln zu erstellen. Rund 400 der eingereichten Collagen, Fotos und Zeichnungen wurden auf Kreise und Streifen aus Aluminium gedruckt und an der Treppe installiert. Im Frühjahr 2019 war die Treppe komplett. In der Folgezeit sorgten dann heimische Schmierfinken mit ihrem arttypischen talentfreien Sprühdosen-Ejakulat für das entsprechende Lokalkolorit.

Unter Beobachtung

An der Mauer stets fest im Blick der Grenztruppen. East-Side-Gallery 2013.

Vergängliche Street-Art-Galaxie

Diese schrillen Graffitis ziehen die Massen von der Nürnberger Straße in Schöneberg hinein ins schräge „The Haus“. Drinnen wartet ein bizarres Street-Art-Universum aus Graffitis, Skulpturen, Tape Art und Installationen jeder Art. Die so einzigartige wie vielfältige Pop-Up-Galerie ist der kreative Output einer multinationalen Künstlerhundertschaft. Leider verschwindet sie schon bald in einem schwarzen Loch: ab August wird das Gebäude abgerissen, um Platz für einen Neubau zu machen. Also noch schnell hin!

Lieschen schmult

Versteckspielen mit Schummeln: beim Zählen lugt das Lieschen durch die Finger! Graffiti nach Zille-Art in der Hagenauer Straße in Prenzlberg.

Sprayer-Canyon

Sprayer Canyon im Schöneberger Südgelände

Mitunter ist im schluchtartigen Eldorado für Graffiti-Artisten am Priesterweg ein recht hoher Einsatz vonnöten.

Fake-Shop

Fakeshop

Schaufenster wie eine Fata-Morgana: Lädchen in Kreuzberg.

Apokalyptischer Schwof

Apokalyptischer Schwof

Höfliche Aufforderung zum finalen Tanz.

Die Skulptur „Tanz auf dem Vulkan“ der Bildhauherin Ludmila Seefried-Matejkova steht auf dem Nettelbeckplatz. Tatsächlich speit der Krater im Sommer alle 10 Minuten eine Wasserfontäne über die ausgelassen tanzende Gruppe.

Herzenstür

Herzenstür im Wedding

Ungeöffnete Liebeserklärung im Wedding.

Unter den Laternen …

… turtelt wer wohl mit wem? Kohl küsst Gorbi? Stalin liebt Lenin? Frau Merkel schnäbelt Putin? Am Vorabend des 25jährigen Mauerfall-Jubiläums strömten Abertausende an diesem Gemälde des malenden Freibeuters Dmitri Vladimirowitsch Vrubel an der East-Side-Gallery vorbei, fotografierten es und sich mit ihm und spekulierten wahrlich wild über die Identität der in gegenseitiger Zuneigung zerfließenden Geschöpfe. Ich konnte kaum glauben, was ich da hörte. Irgendeiner fand dann dank Smartphone und App die Lösung und schrie sie stolz in die Nacht: es sind der Erich und der Leonid, die Schlawiner.

Saftladen

Das Geschäft mit der Essenz aus gepressten Früchten scheint am Kreuzberger Mehringdamm zu florieren.

Heißes Solo am Kotti

Gitarrenspieler am Kottbusser Tor

Gleißende Sonne und glühende Kippe scheinen die flammende Leidenschaft dieses Gitarristen noch zu befeuern. Entdeckt im hitzigen Ambiente am Kottbusser Tor.

Milieustudie

Der Autor dieser aufschlussreichen Analyse hat vielleicht bei der Beschreibung der größten Immigrantengruppe in den Stadtteilen Prenzlauer Berg und Friedrichshain die Charakteristika “Kehrwoche einführen” und “Latte schlürfen” unterschlagen, seine Intentionen sind jedoch eindeutig. Diesen Graffito zum Revierkampf in den Szenevierteln – neudeutsch Gentrifizierung genannt – gibt es auf einer Bank im Volkspark Friedrichshain zu lesen.

Selbstporträt

Selbstporträt am Kottbusser Tor

Hinter dem einst wohl königsblauen Vorhang dieser Verkaufs- und Produktionsstätte für maschinell hergestellte Selbstbildnisse bereitet sich eine Kundin gewissenhaft darauf vor, während der Ablichtphase von den grellen Blitzen auch ja richtig in Szene gesetzt zu werden. Gesehen gestern am Kottbusser Tor.

Bonjour Tristesse

Bonjour Tristesse

Widersprüchliche Gefühlslage: eine untröstliche Graffiti auf grauem Häusergrund bei strahlendem Sonnenschein und himmelblauem Firmament. Damit wäre es eigentlich ein perfektes Montag-Morgen-Bild gewesen, hätten wir nicht bereits Dienstag früh. Die paradoxe Szenerie habe ich an der Schlesischen Straße / Ecke Falckensteinstraße in Kreuzberg aufgeschnappt.

Dornröschens Domizil

Wer wohl hinter diesen rosenberankten Mauern schläft? Das Haus mit den dornigen Schönheiten ist verschwiegen und hat nichts von seinen Bewohnern preisgegeben. Gesehen in der Saalestraße in Neukölln.