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Herbst-Herold

Herbst-Herold

Mit seiner ganzen geballten Leuchtkraft kündigt der Altweibersommer unmissverständlich den nahenden Herbst an. Das intensive Gelb des alternden Laubs säumt hier den Bethaniendamm (links) in Mitte und den Engeldamm (rechts) in Kreuzberg. Passend dazu hat sich auch die imposante St.-Thomas-Kirche im Bildhintergrund in herbstliche Rot-Töne gekleidet.

Hausbelieferung

Hausbelieferung

Wenn man die Kollekion leerer Getränkekästen vor dem Laden als Maßstab heranzieht, scheint das bunte Kioskgeschäft in der Adalbertstraße ganz gut zu laufen. Vielleicht, weil man das Angebotscocktail aus Softdrinks, Bier, Hochprozentigem, Süßem, Salzigem und Telefonkarten um eine kleine, aber entscheidende Dienstleistung erweitert hat: die „Hausbelieferung“. Dieser Bringdienst wird zumindest über die ganz Breite des Schaufensters angepriesen. Hat ihn schon jemand ausprobiert?

Die Qual der Wahl

Die Qual der Wahl

Wer in der Kreuzberger Adalbertstraße schmackhaften Fisch erstehen will, muss sich erst einmal einige Stufen abwärts begeben. Der kleine türkische Fischladen liegt nämlich im Souterrain. Frische und Qualität sind wirklich klasse, das kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Wie auf dem Bild zu sehen kann sich so mancher beim Anblick des leckeren Meeresgetiers kaum entscheiden, was davon denn nun zuhause in der Pfanne landen soll. Im Sommer gibt es in dem Geschäft übrigens auch leckere Fischsnacks. Die kann man dann in Ruhe an einem der Bierzelttische auf dem Bürgersteig vor dem Laden sitzend verspeisen und dabei das Gewusel im Kotti-Kiez genießen.

Kreuzberger Sonnenschein

Es ist nicht die nach den regnerischen Tagen so ersehnte helle und wärmende Sonne, die dieses Trio so strahlen lässt. Die drei Fensterguckerinnen freuen sich vielmehr über den kleinen Jungen, den seine Mutter im Vordergrund links auf den Armen hält. Liebevoll und stolz hatte sie zuvor ihren ganz persönlichen Lichtblick den anderen Frauen präsentiert.

Blue Ray

Blue Ray
Eindringlich suchen die stahlblauen Augen die Umgebung ab. Sie strahlen vor optischer Potenz. Ihrem scharfen Blick engteht nichts, was in Kreuzberg irgendwie fotogen genug erscheint, um auf den Chip hinter der Linse gebannt zu werden. Denn am Ende des Tages sollen spektakuläre Bilder auf der Speicherkarte sein.

Dafür muss man schon bereit sein, einiges zu tun. Einem Wildlife-Fotograf gelingen in freier Natur grandiose Aufnahmen von der Tierwelt auch nur dann, wenn er sich perfekt tarnt. Den Eingeborenen nur nicht auffallen ist die Devise. Das hat sich wohl auch dieser Kamermann für seine Kreuzberger Fotosafari vorgenommen. Ein bißchen hat er es dann mit der Camouflage aber doch übertrieben. Denn sein Outfit ist für das heutige SO36 schon ein – sagen wir mal unkonventioneller – Hingucker, oder?

Fest aller Sinne

Fest aller Sinne

Es sind jedes Jahr vier intensive Tage, ein Wochenende voller Farben und Facetten. Eindrücke über Eindrücke prasseln da auf alle fünf Sinne ein. Für mich gehört der Karneval der Kulturen seit langem zu den schönsten und authentischsten Ereignissen des Berliner Eventkalenders. Höhepunkt ist natürlich immer der große Umzug am Sonntag.

Diesmal konnte ich die Candombe-Gruppe des Centro de Ritmos Afro-Sudamericanos (CRAS)auf der Karnevals-Strecke begleiten. Candombe ist ein uruguayische Percussion- und Tanzperformance. Auf dem Foto präsentiert sich die Truppe aus Berlinern und Gästen aus Deutschland und vieler Herren Länder kurz vor dem Beginn der Parade. Die bunte Bilder-Bilanz dieses Tages viel natürlich viel umfangreicher aus, deshalb habe ich ihr eine eigene Unterwebsite gewidmet, zu der man von hier aus mit nur einem Klick gelangt. Der Impuls an den Zeigefinger lohnt sich auf jeden Fall, wenn nicht für den ausführenden Finger so doch für das sehende Auge (das finde zumindest ich).

Präludium (Allegro Vivace)

Karneval der Kulturen 2011 – diesmal aus einer anderen Perspektive. Als Helfer durfte ich diesmal die Gruppe des Centro de Ritmos Afro-Sudamericanos (CRAS) auf der Parade begleiten. Zeit zum Fotografieren blieb da nur vor dem Start des Umzugs. Die Aktiven und Künstler bei den letzten Vorbereitungen zu sehen und überall das steigende Lampenfieber zu spüren, das war schon etwas besonderes. Viele Gruppen waren in Mal- und Verschönerungsarbeiten vertieft, sprich sie legten letzte Hand an Make-Up, Frisur und Outfit. Bei anderen waren technische Fähigkeiten gefragt, um irgendwie Aufbau und Fahrtüchtigkeit ihrer Vehikel rechtzeitig zu bewerkstelligen. Eine besondere Spezies sind die Percussion-Combos. Die trommelten sich schon lange vor dem Start die Seele aus dem Leib. Kaum zu glauben, dass die dann noch genug Kondition hatten, um bis ans Ende der langen Paradestrecke durchzuhalten. Hatten sie aber! Und dann natürlich die Brasilianer: ich glaube, wenn die das Wort Karneval hören, verfallen sie alle ins kollektiven Samba-Delirium. Kreativ waren auch die hundertausende entlang der Strecke: Nicht nur was die Maskerade anging, sondern auch bei der Art und Weise, wie man sich eine gute Sicht auf den bunten Lindwurm verschafft. Fazit: Alle Zutaten waren bereit, um wieder einmal einen äußerst farbigen, innovativen und vor allem auch lauten Umzug auf den Kreuzberger und Schöneberger Asphalt zu legen!

Fiesta

Auftakt zum viertägigen Karneval der Kulturen und gleich eine Portion pure Lebensfreude beim Konzert des Heiligen Maultiers. (Die chilenische Cumbia-Band hieß wirklich ‚La Mula Santa‘.) Aufgenommen vor der „Latinauta“-Bühne am Halleschen Tor.

Visuelle Pein

Visuelle Pein

Über Kunst und Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Dieses schäbige Gekritzel allerdings wirkt wohl auf jeden Sehnerv extrem toxisch. Es gibt nur einen Ausweg, die sensiblen Pupillen vor einem solch schmerzhaften Anblick noch zu schützen: man hält sich beide Augen zu – so wie dieser Junge in der Kreuzberger Naunynstraße.

Indianerin

Pocahontas

Sanfte Häuptlingstochter á la Disneys Pocahontas oder wilde Amazone? Dieser Ausschnitt aus dem riesigen Sprühgemälde an der Luckenwalder Straße in Kreuzberg lässt jedenfalls dem Betrachter genügend Spielraum für eigene Interpretationen.

Globale Gaumenfreuden

Globale Gaumenfreuden

Menschen aus mehr als 160 Nationen leben in Berlin und haben die Stadt um manch exotische Leckerei bereichert. So kann man sich jenseits von Currywurst und Döner auf eine lukullische Weltreise begeben, ohne den eigenen Kiez oder gar die Stadt verlassen zu müssen. Wir haben dabei schon die köstlichsten Leckerbissen entdeckt, wie hier zum Beispiel schmackhafte mexikanische Tamales. Diese Maispasteten werden mit Fleisch und Gemüse gefüllt und in Bananenblättern gegart. Fotografiert auf dem Kreuzberger Maifest.

Maiplastik

Maiplastik

Schon ganz zu Anfang treibt der Wonnemonat Mai mancherorts seltsame Blüten. Diese farbenprächtigen Exemplare hier schossen über der Naunynstraße in den Himmel. Die bunten Plastiken aus Elaste-Eimern und -deckeln wurden eigens für das mittlerweile traditionelle Kreuzberger Maifest aufgehängt.

Abhängen verboten!

Abhängen verboten!

Selbst am Tag der Arbeit scheint hier das Faulenzen strikt untersagt zu sein. Dabei handelt es sich bei dieser baumelnden Schlafstatt gar nicht um die berüchtigte soziale Hängematte. Heute gesehen in der Oranienstraße im Kotti-Kiez.

Verblichener Glamour

Verblichener Glamour

Für wen er wohl ausgelegt wurde? Wahrscheinlich erinnert sich dieser einst purpurne Teppich selbst nicht mehr daran. Heute wird der vergammelte Läufer vor dem leerstehenden Speicherbau kaum noch eines Blickes gewürdigt. Im Gegenteil: eilige Passanten auf dem Weg zur nahegelegenen U-Bahnstation Gleisdreieck treten ihn auch noch mit den Füßen.

Dufttunnel

Dufttunnel

Einfahrt in ein wahres Eldorado für Liebhaber urbaner Duftnoten. Die Gewölbe der Oberbaumbrücke bieten Fußgängern und Radfahrern ein vielfältiges Geruchserlebnis in einer kaum für möglich gehaltenen Intensität. Erfahrene Nasen können anhand der Aromen in der weltberühmten Berliner Luft sogar die Tageszeit ziemliche präzise bestimmen. So dominiert der strenge Odeur von Harnstoff und Urin die frühen Morgen- und späten Abendstunden, während Vor- und Nachmittags dichte Diesel- und Benzinschwaden fast alle anderen Ausdünstungen überdecken – auch die aufsteigenden Wolken verdunstenden Bieres, das zwischen den zersplitterten Glasflaschen den Boden des tunnelartigen Baus benetzt. Wintertags mischt sich schließlich noch das unwiderstehliche Bukett gepanschten Glühweins zwischen die ambulanten Händler und legt eine angenehm schwere Leichtigkeit des Seins in die Tiefen des Gewölbes.